Der jüngste Resolutionsentwurf der USA bei den Vereinten Nationen, der Russland nicht explizit als Aggressor im Ukraine-Konflikt bezeichnet, sorgt für diplomatischen Wirbel. Die von den USA vorgeschlagene Resolution tritt in Opposition zu einem von der EU und der Ukraine ausgearbeiteten Text und verzichtet auf die Forderung nach einem vollständigen Rückzug der russischen Truppen. Dieser Schritt wird von westlichen Diplomaten als deutliche Annäherung der USA an Russland unter Präsident Trump bewertet, der unlängst seine Rhetorik gegenüber der Ukraine verschärft hat.
Parallel hierzu wirft ein verhandelter Rohstoffdeal zwischen den USA und der Ukraine neue Fragen auf. US-Präsident Trump hat die Unterstützung für die Ukraine an den Zugang zu seltenen Erden geknüpft, was auf strategische Ambitionen hinweist. Die Forderung der USA, 50 Prozent der Rohstoffeinnahmen zu erhalten, hat jedoch zu Spannungen geführt und wurde von Präsident Selenskyj bislang abgelehnt. In einer bemerkenswerten Wortwahl bezeichnete Trump Selenskyj in einem Interview als "schlechten Verhandlungsführer" und schob die Verantwortung für den Konflikt auf die Ukraine.
Während die USA unter Trumps Vorgänger Joe Biden als verlässlicher Unterstützer der Ukraine galten, scheint sich nun ein Kurswechsel zu vollziehen. Selenskyj hat inzwischen verdeutlicht, dass Europa mehr Verantwortung übernehmen müsse, um Frieden zu sichern. In Gesprächen mit namhaften europäischen Staats- und Regierungschefs, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz, wurde über zukunftsgerichtete Strategien beraten, die in Zusammenarbeit mit den USA verwirklicht werden sollen.
Indessen führten Trumps jüngste Aussagen zu erneuten Spannungen. Angesichts eines geplatzten Deals über ukrainische Mineralien zeigte sich US-Finanzminister Scott Bessent frustriert. Trump verstärkte seine Kritik an Selenskyj öffentlich und bestritt dessen diplomatisches Geschick. Dies lässt die Frage offen, wie sich die amerikanisch-ukrainischen Beziehungen weiterentwickeln werden, insbesondere in einem geopolitischen Klima, das von Unsicherheiten und wechselnden Allianzen geprägt ist.