10. Januar, 2025

Wirtschaft

Trump und die Zinsen: Ein Balanceakt der Einflussnahme

Trump und die Zinsen: Ein Balanceakt der Einflussnahme

Die Zinsen standen in den vergangenen Jahren im Mittelpunkt des Interesses, und auch während der Präsidentschaftswahlen 2024 sorgten sie für Gesprächsstoff. Der frisch gewählte Präsident Donald Trump hat auf seinem Wahlkampfversprechen bestanden, die Zinsen zu senken. Obwohl der Präsident nicht direkt über die Zinssätze entscheiden kann, können seine politischen Maßnahmen durchaus Auswirkungen darauf haben.

Das Amt, das Trump 2025 antreten wird, verleiht ihm jedoch nicht die Macht, direkt die Zinssätze zu senken. Diese Aufgabe obliegt der Federal Reserve, die den Zielzins des Federal Funds Rate zur Inflations- und Beschäftigungssteuerung anpasst. Die Entscheidungen der Fed beeinflussen wiederum diverse Zinsen, etwa für Hypotheken und Kredite.

Die Fed agierte in den Jahren 2022 und 2023 mit höheren Zinsen zur Inflationsbekämpfung, während sie Ende 2024 angesichts sinkender Inflationsraten wieder eine Senkung einleitete. Trotz der Unabhängigkeit der Fed kann der Präsident Einfluss ausüben: etwa durch die Nominierung von Mitgliedern des Board of Governors der Federal Reserve und damit indirekt auch auf deren Entscheidungen.

Welchen Einfluss Trump tatsächlich auf die Zinsen nehmen wird, bleibt also abzuwarten. Durch seinen Einfluss auf die Ernennung neuer Gouverneure könnte Trump zumindest mittelbar die geldpolitischen Richtungen der Fed beeinflussen. Vor allem die Neubesetzung des Vorsitzes im Jahr 2026 könnte entscheidend sein. Während die geldpolitische Steuerung der Fed obliegt, spielen die fiskalpolitischen Maßnahmen auch eine Rolle bei der Bestimmung des Zinsniveaus.