Donald Trump hat in einem raschen Zug angekündigt, der Ukraine eine umgehende Waffenruhe nahelegen zu wollen. Der Grund für diese Eile liegt, wenig überraschend, in seinem Bestreben, ein Wahlversprechen schnell umzusetzen und der Welt seine Friedenskompetenz zu präsentieren. Trump strebt danach, sich als würdiger Kandidat für den Friedensnobelpreis darzustellen, eine Ambition, die er seit langem hegt.
Sollte Trumps ambitionierter "Friedensplan" jedoch scheitern, hat er bereits Vorkehrungen getroffen, um selbst nicht in die Verantwortung gezogen zu werden. In diesem Fall würde er die Verantwortung für das Scheitern dem "störrischen" ukrainischen Präsidenten Selenskyj zuschreiben. Seine Hauptpriorität bleibt, dass die USA nicht weiterhin die finanziellen Lasten des Konflikts zu tragen haben.
Friedensarbeit, so lehrt es die Konfliktforschung, ist jedoch ein komplexer und kooperativer Prozess, der von allen beteiligten Parteien Engagement und den Willen zur Zusammenarbeit erfordert. Mit jeder neuen Äußerung Trumps scheinen die Hoffnungen auf einen nachhaltigen und gerechten Frieden in der Ukraine zu schwinden.