22. November, 2024

Politik

Trump und die Ukraine: Ein Tanz auf dem diplomatischen Vulkan

Trump und die Ukraine: Ein Tanz auf dem diplomatischen Vulkan

Der frühere ukrainische Regierungschef Arsenij Jazenjuk sieht in der bevorstehenden Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident kein Szenario, in dem die Ukraine eine Niederlage im Konflikt mit Russland akzeptieren müsste. Trotz der teils als unberechenbar empfundenen Natur Trumps, zeigte sich Jazenjuk in Berlin optimistisch, dass Trump beim Schutz der Ukraine als Teil der freien Welt eine zentrale Rolle spielen werde. Jazenjuk, heute Leiter des Kiewer Sicherheitsforums, betont, dass eine Niederlage der Ukraine im Grunde eine geopolitische Niederlage der Vereinigten Staaten darstellen würde. In einer Welt, die von aufstrebenden Mächten wie China, Russland, Nordkorea und Iran beeinflusst wird, sollte die USA ihre Führungsrolle beibehalten, um dem entstehenden "Chaos-Quartett" entgegenzutreten. Unterdessen äußern ukrainische Politiker Sorgen, dass Trumps positive Einstellung gegenüber Wladimir Putin die amerikanische Unterstützung schwächen könnte. Doch Jazenjuk skizziert auch potenzielle Chancen unter der neuen US-Administration: Die Bedeutung eines strategischen und wirtschaftlichen Deals mit Trump wird hervorgehoben, wobei die Möglichkeit der Aufnahme in die NATO zur Diskussion steht. Während der Berliner Sicherheitskonferenz forderte Jazenjuk die Ukraine und Europa auf, aktiv nach Wegen zu suchen, um in der transatlantischen Partnerschaft zu agieren. Was die innenpolitische Situation betrifft, hielt sich Jazenjuk mit Kritik an Präsident Wolodymyr Selenskyj zurück und verwies darauf, dass der Fokus nun auf den Sieg im andauernden Krieg liegen müsse. Persönliche Bewertungen wolle er auf die Zeit nach dem Konflikt verschieben.