10. Januar, 2025

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Trump und die Tech-Welt: Zwischen Nähe und Risiko

Vier Jahre nach dem Sturm aufs Kapitol zeigen sich die amerikanischen Tech-Konzerne erstaunlich nahbar gegenüber Donald Trump. Doch hinter der neuen Harmonie lauern Unsicherheiten.

Trump und die Tech-Welt: Zwischen Nähe und Risiko
Nach Jahren der Distanz buhlt die Tech-Branche plötzlich um Trumps Gunst. Drohende Zölle von bis zu 133 Milliarden Dollar jährlich setzen die Unternehmen unter Druck.

Es ist ein Bild, das viele überrascht: Tech-Größen wie Apple, Meta und Amazon, die einst klar gegen Donald Trump Position bezogen, sind plötzlich wieder auf Tuchfühlung mit dem umstrittenen US-Präsidenten.

Zur Feier seiner Amtseinführung am 20. Januar spendeten Top-Manager Millionenbeträge, und Trump lädt die Elite des Silicon Valley regelmäßig zu Gesprächen ein. Doch was steckt hinter dieser Kehrtwende?

Ein gefährliches Spiel mit den Zöllen

Die Technologiebranche hat einiges zu verlieren. Trump hat bereits im Wahlkampf angekündigt, Zölle auf Importe nahezu aller Produkte zu erheben. Diese Drohung trifft besonders die Tech-Industrie, die ihre Hardware größtenteils in Asien produzieren lässt.

Eine Analyse der Consumer Technology Association (CTA) schätzt, dass Trumps Zollpläne die Branche bis zu 133 Milliarden Dollar pro Jahr kosten könnten. Gary Shapiro, Chef der CTA, erklärt: „Das könnte ein schwerer Schlag für die Wettbewerbsfähigkeit sein.“

Musk und das H1-B-Visum: Ein Kampf um Talente

Neben den Zöllen sorgt ein weiteres Thema für Nervosität: die Einwanderungspolitik. Besonders die H1-B-Visa, die hochqualifizierten Fachkräften aus dem Ausland den Zugang in die USA ermöglichen, sind für die Tech-Branche unverzichtbar.

Das H1-B-Visum ist essenziell für die Tech-Branche, doch Trumps konservative Parteifreunde wollen es einschränken. Elon Musk hat sich öffentlich für eine Lockerung starkgemacht.

Elon Musk hat sich öffentlich für eine Lockerung der Visa-Regelungen ausgesprochen. Trump, der das Programm im Wahlkampf noch kritisiert hatte, scheint inzwischen umzuschwenken und nennt die Visa „sinnvoll“.

Dennoch bleibt die Sorge groß. Sollte Trump den konservativen Kräften in seiner Partei nachgeben, könnten die Hürden für ausländische Talente steigen – ein potenzieller Albtraum für Unternehmen im Silicon Valley.

KI und Kartellrecht: Die unklare Zukunft der Tech-Branche

Ein weiteres heißes Thema ist die Regulierung der künstlichen Intelligenz. Trump hat sich bisher ambivalent gezeigt: Einerseits preist er das Potenzial von KI, andererseits warnt er vor deren Risiken.

Experten der Brookings Institution vermuten, dass seine Regierung versuchen könnte, eine bundesweite KI-Regulierung einzuführen, um den Flickenteppich aus unterschiedlichen Bundesstaatengesetzen zu beseitigen. Gleichzeitig könnte Trump den Export fortschrittlicher KI-Technologien nach China weiter einschränken.


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Doch nicht nur die KI sorgt für Unsicherheit. Auch die harte Linie der Federal Trade Commission (FTC) unter Lina Khan, die Übernahmen durch Tech-Giganten wie Google und Amazon blockierte, steht auf der Kippe.

Branchenvertreter hoffen, dass Trump diese Kartellpolitik aufweichen könnte – eine Hoffnung, die jedoch mit Vorsicht zu genießen ist.

Ein Blick in die Vergangenheit: Von Ablehnung zur Akzeptanz

Noch vor vier Jahren galt die Tech-Branche als eines der stärksten Bollwerke gegen Trump. Unternehmen wie Twitter und Meta blockierten seine Accounts, und viele CEOs äußerten sich offen gegen seine Politik.

Doch die jüngste Entwicklung zeigt: Wirtschaftliche Interessen haben die Fronten verschoben. Die Tech-Konzerne hoffen auf stabile Handelsbeziehungen und innovationsfreundliche Rahmenbedingungen – auch wenn dies bedeutet, Trump zu unterstützen.