In einem kürzlich veröffentlichten Interview hat US-Präsident Donald Trump behauptet, mit Kremlchef Wladimir Putin über den Ukraine-Konflikt gesprochen zu haben. Doch wie die "New York Post" berichtet, ließ Trump den Zeitpunkt des Gesprächs offen. Das Interview wurde an Bord der Air Force One geführt, und der genaue Wortlaut bleibt unklar. Auf die Frage, wie oft er bereits mit Putin kommuniziert habe, wich Trump aus: „Das sage ich besser nicht.“ Der Kreml begegnet Trumps Aussagen mit Zurückhaltung. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte, ihm sei nichts von einem solchen Telefonat bekannt. Er räumte jedoch ein, nicht unbedingt über alle Kommunikationskanäle informiert zu sein und wollte das angebliche Gespräch weder bestätigen noch dementieren. Dies fügt der Verwirrung rund um Trumps mögliche Unterhaltung mit Putin eine weitere Dimension hinzu. Seit Trumps Amtsantritt am 20. Januar gibt es keine offizielle Bestätigung des Weißen Hauses über einen Austausch mit Putin. Normalerweise wird die Öffentlichkeit über solche hochrangigen Gespräche zügig informiert, auch wenn dies nur knapp geschieht. Eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur an den Nationalen Sicherheitsrat der USA ist bisher unbeantwortet geblieben. Nur wenige Tage nach Trumps Wahlsieg im November meldete die "Washington Post" ein Telefonat zwischen Trump und Putin, das der Kreml damals umgehend dementierte. Peskow erklärte am Freitag, man werde die Öffentlichkeit informieren, sobald substanzielle Informationen zu einem Treffen vorliegen. Während des Air Force One-Interviews sprach Trump mit dem nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz und appellierte, potenziell geplante Treffen voranzutreiben. Trump hob im Gespräch erneut seine zuträgliche Beziehung zu Putin hervor und machte zugleich seinen Amtsvorgänger Joe Biden zum Teil verantwortlich für den Konflikt in der Ukraine. Trump behauptet, mit einem eigenen Plan den Krieg beenden zu können. Im Wahlkampf proklamierte er mehrfach sein Vertrauen, innerhalb von 24 Stunden eine Lösung zu finden, ohne jedoch Details preiszugeben. In der Ukraine herrscht die Sorge, dass die USA unter Trumps Führung ihre Unterstützung für das Land kürzen könnten, was möglicherweise für Russland einen Vorteil bedeuten würde.
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Trump und die rätselhafte Telefonleitung nach Moskau
