Die Kryptowährungsbranche hofft, dass der künftige US-Präsident Donald Trump seinen Ankündigungen Taten folgen lässt und nach Amtsantritt mit einer Reihe von Verfügungen die Grundlagen für eine breitere Akzeptanz digitaler Token schafft. Laut Brancheninsidern könnte Trump bereits am ersten Tag seiner Amtszeit, dem 20. Januar, mit umfassenden Direktiven zu Themen von Einwanderung bis Energie aktiv werden. Während seines Wahlkampfes positionierte sich Trump als Unterstützer der Kryptowährungen und versprach, als "Krypto-Präsident" aufzutreten. Die Branche fordert von ihm, seine Versprechen einzulösen und mit Verfügungen eine nationale Bitcoin-Reserve zu schaffen, der Branche Zugang zu Bankdienstleistungen zu ermöglichen und einen Krypto-Rat einzurichten. Ziel ist es, dass mindestens eine dieser Maßnahmen innerhalb der ersten 100 Tage seiner Amtszeit verkündet wird. Joe Bidens Regierung hat bisher mit Regulierungen auf die Branche reagiert, die Sorgen um Kriminalität und Volatilität bekämpfen sollten. Trump hingegen plant, diese Maßnahmen rückgängig zu machen. Seine neue krypto-freundliche Mannschaft formiert sich mit dem kürzlich ernannten SEC-Vorsitzenden Paul Atkins und dem designierten White House Krypto-Beauftragten David Sacks. Das weltweit führende Bitcoin erreichte jüngst neue Höchststände über 107.000 US-Dollar, nachdem Trump seine Pläne für eine Bitcoin-Reserve in einer Rede im Juli bekräftigte. Der Kurs fiel allerdings wieder unter die 100.000 US-Dollar-Marke. Experten sind geteilter Meinung, ob Trump solche Vorhaben per Dekret umsetzen kann oder ob dafür ein Kongressbeschluss nötig wäre. Der Bitcoin Policy Institute hat bereits einen Verordnungsentwurf formuliert, der Bitcoin als strategisches Reservegut einstuft. Neben der nationalen Bitcoin-Reserve will Trump dafür sorgen, dass Banken Krypto-Firmen nicht aus dem traditionellen Finanzsystem ausschließen. Eine entsprechende Verordnung könnte den Banken Aufschluss geben, obwohl sie rechtlich kaum bindend sein dürfte, da die Bundesbankaufsichtsbehörden unabhängig agieren. Zu Trumps Plänen zählt auch die Einrichtung eines Krypto-Rates, wobei vergangene Regierungen ähnliche Räte per Verfügungen implementierten. Der Ansatz könnte zudem zukünftige Regulierungsprinzipien für die Branche festlegen und eine Neubewertung bestehender Vorschriften einleiten.