17. November, 2024

Politik

Trump und die Krypto-Renaissance: Ein Machtspiel um digitale Vermögenswerte

Trump und die Krypto-Renaissance: Ein Machtspiel um digitale Vermögenswerte

Das politische Parkett Washingtons wird durch neue Entwicklungen im Bereich der Kryptowährungen aufgemischt. Ein Blick auf die derzeitigen Kandidaten für den Vorsitz der US-Börsenaufsicht SEC zeigt bekannte Gesichter: Dan Gallagher, der als ehemaliger SEC-Kommissar nun die Rechtsgeschicke bei Robinhood lenkt, und Paul Atkins, ebenfalls ein früherer SEC-Kommissar, kämpfen um die Rolle. Beide haben enge Verbindungen zur Krypto-Industrie, wobei Atkins einen Sitz im Beratergremium der Token Alliance hat. Parallel dazu verfolgt eine Gruppe aus der Blockchain-Szene ehrgeizige Reformpläne, darunter die Einführung eines "Krypto-Zars" im Weißen Haus, der die landesweite Kryptopolitik koordinieren soll. Donald Trump, der ehemalige Präsident, hat seine Ansicht zu Bitcoin und Co. drastisch revidiert. Einst als Skeptiker bekannt, hat er nun NFTs lizenziert und propagiert die USA als zukünftiges Krypto-Mekka. Mit seinem Unternehmen World Liberty Financial hat Trump und seine Familie erste Krypto-Geschäfte gestartet, was mögliche Interessenkonflikte bei der Auswahl regulatorischer Amtsträger nach sich ziehen könnte. Der Anstoß dazu kam offenbar auch durch seine kryptobegeisterten Söhne, insbesondere Barron. Ein weiterer Trump-Vertrauter, Elon Musk, unterstützt ihn mit seiner Investition und spielt gleichzeitig auf die Kryptowährung Dogecoin an, da er für ein neues Ministerium für Regierungseffizienz wirbt – genannt DOGE. Prominente Unterstützer von Trumps Agenda, wie Howard Lutnick von Cantor Fitzgerald und Risikokapitalgeber wie Marc Andreessen, fördern den politischen Umschwung mit millionenschweren Beiträgen. Insbesondere die Aktivitäten der Super-PACs zeigen: Krypto ist auf dem Sprung, als dauerhafte Kraft in der politischen Arena zu agieren. Trotz der kräftigen finanziellen Unterstützung bleibt unklar, wie die kryptofreundliche Agenda bei den Wählern verfängt, da viele Wahlwerbespots andere Themen in den Mittelpunkt stellten. Der Einfluss der Kryptoindustrie im Kongress könnte Veränderungen bei der regulatorischen Aufsicht nach sich ziehen. Eine Umschichtung der Zuständigkeiten von der SEC zur Commodities Futures Trading Commission (CFTC) wird bereits diskutiert. Die zukünftige Kongresszusammensetzung könnte hier entscheidend sein, besonders wenn es um das Verlangen nach klareren Regeln für die boomende Branche geht. Anleger aus der Krypto-Welt erhöhen ihren Druck auf die politische Bühne – mit einem klaren Ziel: Etablierung als langfristige Macht in Washington. Die nächste Fahnenstange ist die Kampagne für die Zwischenwahlen 2026, mit bereits jetzt gewaltigen finanziellen Mitteln in der Hinterhand.