Die Krypto-Reserve: Trumps Symbolpolitik
US-Präsident Donald Trump hat die Bildung einer strategischen Bitcoin-Reserve angeordnet – ein Schritt, der im Wahlkampf für Aufsehen sorgte.
Die US-Regierung soll künftig beschlagnahmte Bitcoins sowie weitere digitale Vermögenswerte wie Ethereum und Solana verwahren. Damit reiht sich die Kryptowährung in eine Reihe staatlicher Reserven ein, wie sie bereits für Öl und Gold existieren.
Doch an den Märkten sorgt die Ankündigung für Ernüchterung. Der Bitcoin-Kurs fiel nach der Meldung um drei Prozent auf 88.000 Dollar. Ethereum und Solana verloren jeweils rund fünf bzw. drei Prozent an Wert.
Insgesamt schrumpfte der Krypto-Markt um rund drei Prozent auf 2,9 Billionen Dollar. Warum also reagiert der Markt negativ auf eine Nachricht, die eigentlich für Rückenwind sorgen sollte?
Kein aktiver Ausbau der Bitcoin-Bestände
Der Grund für die Enttäuschung liegt in den Details: Trumps Administration hat lediglich beschlossen, vorhandene beschlagnahmte Bitcoins zu lagern – sie wird jedoch keine weiteren Käufe tätigen. Das teilte David Sacks, Trumps Beauftragter für Digitalwährungen, auf X (ehemals Twitter) mit.

Die US-Regierung hält derzeit knapp 200.000 Bitcoins, die aus Cyberkriminalität beschlagnahmt wurden. Anleger hatten gehofft, dass Trump diese Bestände aktiv ausbauen würde – ein Wunsch, der nicht erfüllt wurde.
Die republikanische Senatorin Cynthia Lummis hatte sogar vorgeschlagen, jährlich 200.000 Bitcoin zu kaufen. Diese Maßnahme hätte das Angebot verknappt und den Preis nach oben getrieben. Doch die Trump-Regierung erteilte solchen Plänen eine Absage.
Investoren sind enttäuscht – und die Kurse fallen
Der Kryptomarkt lebt von Spekulationen – und genau diese hat sich nicht bewahrheitet. Nach Trumps Wahlsieg war der Bitcoin-Kurs von 70.000 auf 109.000 Dollar gestiegen, in der Hoffnung, dass eine krypto-freundliche Politik neue Nachfrage generiert.
Doch die Realität sieht anders aus: Statt massiver Zukäufe gibt es lediglich eine Verwaltungsentscheidung. Der Bitcoin liegt nun wieder 20 Prozent unter seinem Höchststand.
Für Analyst Timo Emden zeigt die Reaktion, wie hoch die Erwartungshaltung bereits war. „Investoren fragen sich weiterhin, wie es um den tatsächlichen Umfang und die Umsetzung im Detail bestellt ist“, sagt er. Dass Trump erst mehrere Wochen nach seinem Amtsantritt das Thema Krypto aufgreift, sei ein weiteres Indiz dafür, dass digitale Vermögenswerte für seine Regierung derzeit nur eine Nebenrolle spielen.
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