Der designierte Präsident Donald Trump steht vor einem wirtschaftlichen Dilemma: Während er eine Schwächung des US-Dollars bevorzugt, um die Exporte zu fördern und das Handelsdefizit zu reduzieren, könnten seine politischen Vorschläge tatsächlich das Gegenteil bewirken und den Dollar stärken. Laut David Lubin, einem leitenden Forschungsbeauftragten bei Chatham House, widerspricht der Markt Trumps Wunsch nach einem schwächeren Wechselkurs und rechnet mit einer "Stärkung des Greenbacks".
Die Bewertung des Dollars zeigt seit Jahren Schwankungen: Nach einer deutlichen Schwächung zwischen 2002 und 2011 erlebte die Währung eine Erholung. Krisen in der Eurozone und die Abschwächung der chinesischen Wirtschaft haben die wirtschaftliche Ausstrahlung der USA stärkt und somit auch ihren Dollar.
Trumps geplante Maßnahmen, wie geplante Zölle und fiskalische Politiken samt Steuerkürzungen, könnten zusätzlich zur Dollarstärke beitragen. Diese Vorhaben könnten inflationäre Spannungen erzeugen, was zu höheren Zinsen und einer strafferen Geldpolitik führen kann – Bedingungen, die typischerweise Währungsaufwertungen begünstigen.
Die möglichen Auswirkungen einer Dollarerstarkung betreffen nicht nur den globalen Handel, sondern könnten auch finanzielle Märkte weltweit ins Ungleichgewicht bringen, insbesondere für Schwellenländer mit schwächelnden Währungen.
Unter Relevanz steht, dass eine stärkere Dollarunterstützung unter Trumps Regierung weitreichende Folgen haben könnte. Halbleiterriesen wie Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. und Samsung Electronics haben nach dem Chips and Science Act investiert, könnten aber aufgrund der veränderten wirtschaftlichen Bedingungen ihre Pläne neu bewerten.