06. November, 2024

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Trump-Turbulenzen: Der Dollar setzt zum Höhenflug an

Trump-Turbulenzen: Der Dollar setzt zum Höhenflug an

Der US-Dollar legte kräftig zu, während die Renditen von US-Staatsanleihen sprunghaft stiegen. Investoren scheinen zunehmend darauf zu wetten, dass Donald Trump ins Weiße Haus zurückkehrt. Die US-Währung gewann gegenüber Euro, Yen und Pfund an Stärke, da Händler auf die sogenannten ‚Trump-Trades‘ setzen. Der frühere Präsident plant, Zölle zu erhöhen und Unternehmenssteuern zu senken, was die Inflation anheizen und die Zinsen hoch halten könnte. Obwohl in mehreren Schlüsselstaaten das Ergebnis noch unklar ist, feiern Investoren Trumps Siege über Kamala Harris in den südlichen Bundesstaaten Georgia und North Carolina. ‚Für Devisenmärkte gibt es eine klarere Richtung bei einem Plan Trump versus Harris‘, erklärte Skylar Montgomery Koning, Währungsexpertin bei Barclays in New York. Der Dollar-Index, der die Währung im Vergleich zu einem Korb von Konkurrenten misst, stieg um 1,5 Prozent – der größte Tagesgewinn seit September 2022. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe erreichte 4,46 Prozent, den höchsten Stand seit Anfang Juli. Die 30-jährige ‚Long Bond‘ kletterte auf 4,63 Prozent, ein signifikanter Anstieg um 0,15 Prozentpunkte. Der mexikanische Peso, bekanntlich verwundbar gegenüber Trumps Zollplänen, fiel um bis zu 3 Prozent auf einen Tiefpunkt von 20,73 gegenüber dem Dollar. ‚Trumps Zölle könnten, falls er gewinnt und sie umsetzt, erhebliches Leid verursachen‘, warnte Ray Attrill von der National Australia Bank. Er mahnte zur Vorsicht bei voreiligen Investitionen. In den Devisenmärkten führten die Abwertungen beim Yen zu einer Rallye am exportorientierten japanischen Aktienmarkt, wobei der Nikkei 225 Index um 2,3 Prozent stieg. Chinesische Märkte verzeichneten einen Rückgang; der Hang Seng Index in Hongkong verlor 2,5 Prozent. Der Offshore-Renminbi, dessen Wechselkurs nicht täglich von der chinesischen Zentralbank festgelegt wird, schwächte sich um 1 Prozent gegenüber dem Dollar. Laut Jason Lui von BNP Paribas bereiten sich Investoren auf potenzielle Herausforderungen unter einer zweiten Trump-Administration vor. Initiale risikobehaftete Preisbewegungen könnten auftreten, falls Trump einen deutlichen Sieg erringt. Bitcoin stellte einen neuen Rekord auf und stieg um über 7 Prozent auf 75.060 Dollar. Trump positioniert sich als pro-Kryptowährungs-Kandidat und verspricht, die USA zur ‚Bitcoin-Supermacht der Welt‘ zu machen.