08. Januar, 2025

Märkte

Trump-Turbulenzen: Asienmärkte suchen Orientierung

Trump-Turbulenzen: Asienmärkte suchen Orientierung

Die Aktienmärkte in Asien verzeichneten am Dienstag Zuwächse, während sie der positiven Stimmung der Wall Street folgten. Investoren hegen die Hoffnung, dass der gewählte US-Präsident Donald Trump möglicherweise eine weniger aggressive Zollpolitik verfolgen könnte, als ursprünglich angekündigt. Laut einem Bericht der Washington Post prüfen Trumps Berater Zölle, die auf alle Länder angewandt werden sollen, jedoch nur bestimmte Sektoren betreffen, die als kritisch für die nationale oder wirtschaftliche Sicherheit angesehen werden. Diese neu vorgeschlagenen Pläne würden eine deutliche Abkehr von Trumps Wahlkampfversprechen von 2024 bedeuten. Die Nachrichten ließen zunächst die Aktienkurse steigen und den Dollar sinken. Trumps Dementi auf seiner Truth Social-Plattform setzte jedoch dem Rückgang der US-Währung ein Ende. Khoon Goh, Leiter der Asienforschung bei ANZ, betonte, dass die genaue Umsetzung der Handelspolitik der Trump-Administration noch unklar sei. Er hob hervor, dass Trump aus seiner ersten Amtszeit als offen für Deals bekannt sei, was die Märkte möglicherweise vor einer stärkeren negativen Reaktion bewahre. Das MSCI-Benchmark für asiatisch-pazifische Aktien außerhalb Japans stieg um 0,16 % im frühen asiatischen Handel, während der japanische Nikkei um 2 % kletterte, beflügelt durch eine Rally bei Technologiewerten. Der US-Dollar hielt sich nahe einem Wochenstiefstand bei 108,36 und machte einige Verluste vom Vortag wett. Der Euro und das britische Pfund gaben jeweils leicht nach und notierten bei 1,0377 $ bzw. 1,25085 $. Chinas CSI300-Index machte anfängliche Verluste wett und stieg um 0,12 %, während der Shanghai Composite Index um 0,09 % zurückging. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 0,43 %. Dies geschieht vor dem Hintergrund von Informationen, wonach Chinas Börsen von einigen großen Investmentfonds verlangten, den Aktienverkauf zu Beginn des Jahres einzuschränken, um die Märkte zu stabilisieren. Nachdem Inflationszahlen aus der Eurozone später am Dienstag erwartet werden, hoffen Marktteilnehmer, ihre Erwartungen an künftige Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank besser einordnen zu können. Für das Jahr 2025 wird derzeit mit weniger als 100 Basispunkten an Erleichterungen gerechnet. Die Woche bleibt ereignisreich, mit zahlreichen ökonomischen Datenveröffentlichungen vor allem aus den USA, die am Freitag mit dem Bericht über die Beschäftigung im Dezember ihren Höhepunkt finden werden.