27. September, 2024

Politik

Trump trifft Selenskyj: Begegnung mit Spannung und kritischen Tönen

Trump trifft Selenskyj: Begegnung mit Spannung und kritischen Tönen

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat angekündigt, sich heute mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in New York zu treffen. Diese Begegnung kommt zu einem Zeitpunkt, da Trump weitere US-Hilfen für die Ukraine skeptisch gegenübersteht. Erst vor einigen Tagen hatte Selenskyj ein solches Gespräch in Aussicht gestellt, doch Trump zeigte sich zunächst zögerlich. Der Republikaner kritisiert seit Längerem Selenskyjs Weigerung, einen Deal mit Russland einzugehen.

Bevor Selenskyj sich mit Trump trifft, stand ein Treffen mit dem aktuellen Präsidenten Joe Biden in Washington auf dem Programm. Biden verabschiedete dabei ein neues milliardenschweres Hilfspaket für die Ukraine. Auch die künftige Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris, versprach Selenskyj Unterstützung und warnte vor den möglichen drastischen Folgen eines Wahlsieges Trumps für die Ukraine.

Trumps jüngste Kommentare über Selenskyj sorgten für Aufsehen. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in North Carolina kritisierte er scharf, dass weiterhin Milliarden an "einen Mann" fließen, der sich weigere, einen Friedensvertrag mit Russland zu schließen. Trump behauptete, selbst der "schlechteste Deal" wäre besser als der aktuelle Kriegszustand, und stellte den Wiederaufbau der Ukraine infrage.

Harris hingegen betonte, dass über ein Ende des Kriegs nicht ohne Mitwirkung der Ukraine entschieden werden dürfe. Sie warnte, dass einige Politiker die Ukraine zur Aufgabe großer Gebiete zwingen könnten, was eher einer Kapitulation gleichkäme als einem Friedensprozess. Ihrer Meinung nach handelt es sich bei den Vorschlägen um gefährliche und inakzeptable Pläne.

Biden kündigte während des Treffens in Washington ein neues Unterstützungspaket an, das unter anderem ein weiteres Patriot-Flugabwehrsystem sowie Gleitbomben und Drohnen umfasst. Auch die Ausbildung ukrainischer Piloten an F-16-Kampfjets ist Teil des Pakets. Insgesamt stellt die US-Regierung seit Beginn des Kriegs im Februar 2022 rund 58,7 Milliarden Dollar für Militärhilfe bereit.

Neben der Unterstützung durch die USA setzt Biden auch auf internationale Hilfe. Im Oktober wird er nach Deutschland reisen, um dort ein Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf Ebene der Staats- und Regierungschefs zu initiieren. Diese Gruppe, bestehend aus etwa 50 Staaten, koordiniert die militärische Unterstützung der Ukraine.

Selenskyj bedankte sich bei den USA für die neuen Hilfen und stellte seinen "Siegesplan" vor. Es handelt sich dabei um ein umfassendes Papier, das unter anderem die Lieferung spezifischer Waffen und die Ausweitung der Finanzhilfen fordert. Unterdessen dauern die Kämpfe in der Ostukraine unverändert an, insbesondere in Pokrowsk und Kurachowe, wo das russische Militär verstärkt Angriffe fährt.