06. September, 2024

Politik

Trump spottet über Bidens Krise und feiert glanzvolle Kür mit Vance

Trump spottet über Bidens Krise und feiert glanzvolle Kür mit Vance

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump nutzte seine erste Wahlkampfkundgebung nach dem Attentat auf ihn, um seinen angeschlagenen Gegner Joe Biden zu kritisieren. Zusammen mit seinem neuen Vizepräsidentschaftskandidaten J.D. Vance trat Trump in Grand Rapids, Michigan, auf. Eine Woche zuvor war Trump bei einer ähnlichen Veranstaltung in Pennsylvania von einem Attentäter leicht am rechten Ohr verletzt worden. Der Vorfall verschärfte die ohnehin angespannte Stimmung im US-Wahlkampf weiter.

Details zu Trumps Verletzungen wurden erstmals öffentlich gemacht. Trumps Arzt, Ronny Jackson, erklärte, dass die Kugel Trumps Kopf nur knapp um weniger als einen Zentimeter verfehlt habe. Die Schusswunde am oberen Teil des rechten Ohrs sei etwa zwei Zentimeter lang und heile gut. Trump selbst zeigte sich vor seinen jubelnden Anhängern kämpferisch und erklärte: "Ich stehe nur durch die Gnade des allmächtigen Gottes vor euch."

Erstmals präsentierte sich Trump dabei gemeinsam mit seinem neuen Vize, J.D. Vance. Die beiden wurden beim republikanischen Nominierungsparteitag in Milwaukee offiziell als Kandidatenduo für die Präsidentenwahl im November bestätigt. Trump lobte Vance und sprach von einer "richtigen Wahl". Er schwärmte zudem von der Parteiversammlung in Milwaukee und bezeichnete sie als "großes, schönes, viertägiges Fest der Liebe" ohne Streit und Gebrüll.

Im Gegensatz dazu verspottete Trump den bevorstehenden Nominierungsparteitag der Demokraten im August. Er verwies auf die internen Probleme der Demokraten, besonders auf die Unzufriedenheit vieler Parteimitglieder mit Joe Biden. Der 81-jährige Amtsinhaber steht wegen seines Alters und Zweifeln an seiner geistigen Fitness erheblich unter Druck. Eine wachsende Zahl von Parteikollegen fordert öffentlich seinen Rückzug aus dem Rennen. Biden hingegen zeigt sich unbeeindruckt und plant, nächste Woche in den Wahlkampf zurückzukehren.

Trump nutzte die Gelegenheit, um Biden als "schwachen alten Mann" und "dummen Menschen" zu verunglimpfen, der sich mit "Faschisten, Kommunisten und schlechten Menschen" umgebe. Seiner Ansicht nach sei Biden nicht in der Lage, eigenständig von einer Bühne zu gehen. Auch Vizepräsidentin Kamala Harris bekam ihr Fett weg; Trump bezeichnete sie als "verrückt".

Hinter den Kulissen scheint der Druck auf Biden jedoch weiter zu steigen. Führende demokratische Politiker wie Chuck Schumer, Hakeem Jeffries und Nancy Pelosi sollen Berichten zufolge versuchen, Biden zum Rückzug zu bewegen. Auch Ex-Präsident Barack Obama soll Bedenken geäußert haben. Trotzdem besteht Biden öffentlich darauf, im Rennen zu bleiben, und auch sein Wahlkampfteam betont, dass ein Rückzug nicht beabsichtigt sei.