Die US-Aktienindex-Futures zeigten am Dienstag kaum Bewegung, nachdem Investoren eine Pause nach mehreren Tagen der Kurssteigerungen einlegten und die von Donald Trump angekündigten Zölle auf Importe von wichtigen Handelspartnern in ihre Überlegungen einbezogen. Trump plant, einen bedingten Zoll von 25% auf kanadische und mexikanische Einfuhren zu erheben, sofern diese gegen ein zuvor verhandeltes Freihandelsabkommen verstoßen. Zusätzlich kündigte er eine Erhöhung bestehender Zölle um 10% auf Importe aus China an.
Die Indizes Dow E-minis und S&P 500 E-minis blieben nahezu unverändert, während die Nasdaq 100 E-minis leicht zulegten. Automobilhersteller wie Ford und General Motors, die stark integrierte Lieferketten mit Kanada und Mexiko unterhalten, mussten vorbörslich Verluste hinnehmen.
Strategen der ING Bank äußerten, dass die neuen US-Zölle die globalen Handelskonflikte verschärfen könnten, was langfristige Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum haben könnte. Die Renditen auf Staatsanleihen stiegen nach dem Rückgang am Vortag wieder an, nachdem Scott Bessent als zukünftiger Finanzminister benannt wurde. Doch der steigende Zinsdruck belastet derzeit risikoreichere Aktientitel.
Am Montag hatte der S&P 500 einen neuen Höchststand erreicht, beflügelt durch eine verstärkte Rotation der Investoren hin zu kleineren Unternehmen, wodurch der Russell 2000 Index ebenfalls einen Rekordstand erreichte. Der Dienstag sah jedoch einen Rückgang bei den entsprechenden Futures.
Wirtschaftsstatistiken, wie der Verbrauchervertrauensindex des Conference Board und das Protokoll der letzten Sitzung der Zentralbank, stehen ebenfalls im Fokus. Diese Woche wird mit Spannung der Bericht über die persönlichen Konsumausgaben erwartet, während Federal Reserve-Präsident Neel Kashkari Interesse an einer möglichen Zinssenkung äußerte.
Analysten warnen, dass Trumps Handels- und Fiskalpolitik, trotz positiver Effekte für Unternehmen und Wirtschaftswachstum, Inflation auslösen und den geldpolitischen Lockerungszyklus der Fed bremsen könnten. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im Dezember liegt derzeit bei 55,9%.
Nicht zuletzt verzeichnete Zoom Video Communications einen Kursverlust von 7%, trotz der Anhebung seiner Umsatz- und Gewinnerwartung für das Geschäftsjahr 2025.