Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Donnerstag widerstandsfähig gegenüber neuen Zollplänen von US-Präsident Donald Trump, auch wenn es leichte Abschläge gab. Der Dax verzeichnete am Nachmittag ein Minus von 0,61 Prozent und lag bei 22.654 Punkten, nachdem er sich am Vortag seinem Rekordhoch relativ nah genähert hatte.
Präsident Trump erwägt Zölle von 25 Prozent auf Importe aus der Europäischen Union, was insbesondere die Automobilbranche betreffen könnte. Eine offizielle Bekanntmachung wird in Kürze erwartet. Allerdings blieben größere Auswirkungen auf den europäischen Handel zunächst aus. Der Marktexperte Andreas Lipkow merkte an, dass Investoren gelassen bleiben und sich nicht von den politischen Ankündigungen aus der Ruhe bringen lassen, obwohl das Thema weiterhin stark im Fokus bleibt.
Der EuroStoxx 50 verzeichnete ein Minus von 0,6 Prozent. Der MDax, bekannt für seine mittelgroßen Unternehmen, schnitt mit einem Rückgang von 0,26 Prozent auf 28.547 Punkte besser ab als der Dax. Seit einem politischen Wechsel in Deutschland zeigt dieser Index besondere Stärke, aufgrund wachsender Hoffnungen auf wirtschaftlichen Aufschwung.
Bei Rheinmetall übersprangen die Aktien erstmals die Marke von 1.000 Euro, bevor sie sich knapp darunter einpendelten. Ein Plus von drei Prozent wurde notiert, während Analysten von Morgan Stanley ein Kursziel von 1.300 Euro sehen. Hensoldt, ebenfalls aus der Verteidigungsindustrie, erreichte neue Höchstmarken, angetrieben durch positive Erläuterungen zur internationalen Sicherheitslage.
Trotz schwieriger Bedingungen glänzten einige Unternehmen mit positiven Ergebnissen. Beiersdorf konnte nach Zahlen und einem Aktienrückkaufprogramm um 2,9 Prozent zulegen. Hingegen litten Autobauer wie Porsche und BMW merklich unter den angekündigten US-Zöllen und verloren bis zu drei Prozent.
Hersteller im Technologiesektor wie Aixtron kämpften mit schwachen Verkaufszahlen im Elektromobilitätsbereich und verloren deutlich. Im Gegensatz dazu stieg der Lagerlogistik-Spezialist Kion um 4,3 Prozent nach der Veröffentlichung seiner Kennzahlen.
Positive Bewegungen gab es auch im SDax; Sixt profitierte von einer robusten Umsatzprognose und steigerte seinen Aktienkurs um vier Prozent.