Der US-Dollar erlebte am Dienstag eine Talfahrt, nachdem Präsident Donald Trump beschwichtigende Worte zur Einführung neuer Zölle fand. In seiner Antrittsrede vermied er deutliche Aussagen über neue Zölle und deutete an, dass solche Maßnahmen wohlüberlegt und schrittweise eingeführt würden. Dies brachte denjenigen Währungen Erleichterung, die im internationalen Handel besonders exponiert sind.
Trump kündigte Notstandsmaßnahmen in den Bereichen Immigration und Energie an. Zudem versprach er eine expansivere Außenpolitik mit einem überraschenden Bekenntnis zur Rückeroberung des Panamakanals. Über Zölle verlor er jedoch kaum ein Wort, was Unsicherheit über Zeitpunkt und Details der Einführung schürte.
Taylor Nugent, ein leitender Volkswirt bei der National Australia Bank, bewertete Trumps Worte als Engagement für einen graduellen Ansatz und gegen eine einheitliche Zollerhebung. Die Märkte reagierten prompt: Der Dollar-Index fiel um 1,2 % und erreichte 108.060 Punkte, knapp oberhalb der Unterstützungsmarke von 107.70.
Der Euro kletterte um 1,4 % über Nacht und kratzte an der Widerstandsgrenze von $ 1.0435. Auch China, das potenziell mit Zöllen bis zu 60 % bedroht war, zeigte sich erleichtert: Der Dollar fiel um 1,0 % auf 7.2642 Yuan im Offshore-Handel. Die offenen Volkswirtschaften Australiens und Neuseelands verzeichneten ein Plus von rund 1,5 %.
Im Vergleich dazu hielt sich der Dollar gegenüber dem japanischen Yen stabiler und notierte bei 155,63 Yen, nachdem er über Nacht nur um 0,4 % gesunken war. Die Erwartung, dass die Bank of Japan bei ihrem Treffen am Freitag die Zinsen erhöhen könnte, beflügelte den Yen zuvor.
Die US-Zinsmärkte reagierten zunächst verhalten, beeinflusst durch den Martin Luther King Jr.-Feiertag. Analysten von ANZ bemerkten, dass klare Maßnahmen ohne negative Auswirkungen auf Logistikketten und Arbeitsmarkt in den Finanzmärkten die jüngsten Inflationsängste mildern könnten.
Interessanterweise erreichte Bitcoin am Montag einen neuen Rekordwert von $109,071.86, bevor der Kurs leicht auf $103,791 nachgab. Trumps Unterstützung für Kryptowährungen trieb diese Entwicklung voran.