Am deutschen Aktienmarkt sorgten die Entwicklungen bei der US-Präsidentschaftswahl für einen Auftrieb. Der Dax konnte im frühen Xetra-Handel einen beachtlichen Anstieg von 1,5 Prozent auf 19.544 Punkte verzeichnen, obwohl vorbörslich noch von Verlusten ausgegangen worden war. Die Börsianer reagierten auf den vorausgesagten Wahlsieg des Republikaners Donald Trump.
Ein entscheidender Faktor für Trumps Vorsprung war der Gewinn des wichtigen Swing States Pennsylvania, der ihm von US-Fernsehsendern zugeschrieben wurde. Vor diesem Hintergrund hatte Trump bereits zuvor die Staaten North Carolina und Georgia sichern können, was seiner Konkurrentin Kamala Harris einen deutlichen Rückstand einbrachte. Robert Greil, Chefstratege beim Bankhaus Merck Finck, sieht in der Wirtschaftspolitik einen wesentlichen Grund für das Wahlergebnis. Trotz der pandemiebedingten Preissteigerungen sei es den Wählern scheinbar wichtig gewesen, wirtschaftliche Themen anzugehen.
Der MDax, der mittelgroßen Unternehmen, stieg um 1,1 Prozent auf 26.848 Punkte an, während der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, um 1,5 Prozent zulegte.
Trotz des allgemeinen Optimismus bleibt der Automobilsektor unter Druck, da Investoren mögliche Strafzölle der USA auf deutsche Importe fürchten. Dies äußerte sich in Kursverlusten von 2,6 Prozent bei Volkswagen und sogar 5,3 Prozent bei BMW, wobei letzteres auch mit einer enttäuschenden Quartalsbilanz konfrontiert war.
Besser lief es für Siemens Healthineers und Fresenius, deren positive Bilanzen die Aktienkurse um 8,6 Prozent beziehungsweise 5,3 Prozent ansteigen ließen. Hingegen musste Teamviewer, im MDax notiert, einen Kursrückgang von 9 Prozent verkraften. Ebenfalls unter Druck standen Evonik und Puma nach ihren Quartalsberichten.
Im SDax verloren die Aktien von Evotec drastisch um 12 Prozent aufgrund unerwartet schwacher Geschäftszahlen. Dagegen konnte Kontron mit einem operativen Rekordgewinn punkten und die Aktien stiegen um 8,4 Prozent.