15. November, 2024

Krypto

Trump-Sieg entfacht Krypto-Euphorie: Hoffnungen auf eine neue Ära der ETFs

Trump-Sieg entfacht Krypto-Euphorie: Hoffnungen auf eine neue Ära der ETFs

Die Wahl von Donald Trump könnte der Katalysator für eine wahre Flut von exotischen Kryptowährungs-ETFs in den USA werden, glauben Branchenexperten. Nach einem langen Kampf konnten Krypto-ETF-Anbieter im Januar endlich in den USA physisch gedeckte Bitcoin-ETFs einführen, nachdem die Securities and Exchange Commission (SEC) einen Rechtsstreit mit Grayscale verloren hatte.

Während Spot-Ether-ETFs inzwischen auch erlaubt wurden, stagniert die Einführung von ETFs für andere digitale Token wie Solana, Ripples XRP und Litecoin sowie ein Korbprodukt mit einer Vielzahl von Kryptowährungen, die von Grayscale vorgeschlagen wurden. Im Gegensatz dazu verzeichnet Europa bereits Investitionen in etwa 30 verschiedene Kryptowährungen über Exchange Traded Products, wie Daten von ETFbook zeigen.

Krypto-Befürworter in den USA machen dafür vor allem den SEC-Vorsitzenden Gary Gensler verantwortlich, der Krypto-Assets einst als "Wilder Westen" bezeichnet hatte. Trump verspricht, die USA zur "Bitcoin-Supermacht der Welt" zu machen und könnte Gensler durch eine krypto-freundlichere Führung ersetzen, um den Stau an Anträgen zu beseitigen.

Branchenfiguren wie Matt Hougan von Bitwise Asset Management und Matt Sigel von VanEck sind optimistisch und sehen in der Wahl eine grundlegende Veränderung. Sie erwarten, dass unter einer Trump-Administration mehr Innovationsfreiraum und Kapitalbildung im Bereich digitaler Vermögenswerte gefördert werden. Die Abkehr von einer strikten Regel-basierten Regulierung hin zu einer mehr auf Offenlegung basierenden Herangehensweise könnte Innovationen anregen.

Die Euphorie nach der Wahl hat auch dazu geführt, dass Canary Capital, ein Krypto-Spezialist, einen Antrag für den ersten HBAR-ETF eingereicht hat. Solana, XRP und andere digitale Token sind seit dem Wahlergebnis um etwa 30 Prozent gestiegen, in Erwartung einer günstigeren Regulierung.

In Europa sind exotische Krypto-Produkte und Korbprodukte bereits ein etablierter Teil des Marktes und könnten auf den US-Markt hochgerechnet eine Nachfrage von rund 55 Milliarden Dollar erreichen. Townsend Lansing von CoinShares, Europas größtem Anbieter von digitalen Asset-ETFs, sieht hierin Potenzial für einen umfassenderen rechtlichen Rahmen, der neben traditionellen Wertpapiergesetzen existiert.

Lansing betont die Notwendigkeit, bei der SEC die Frage zu überprüfen, ob Kryptowährungen als Rohstoffe oder Wertpapiere klassifiziert werden sollen. Hougan von Bitwise erwartet, dass eine Dialogbereitschaft mit der Industrie entscheidend für Fortschritte sein wird, betont jedoch, dass regulatorische Klarheit nicht mit einem völligen Fehlen von Regeln gleichgesetzt werden sollte.

Sigel sieht im möglichen Regimewechsel die Chance, die USA nicht nur für ETFs, sondern auch für Stablecoins und Plattformen für nicht-fungible Token zu einem Drehkreuz zu machen.