Donald Trump hat Mark Uyeda, ein republikanisches Mitglied der US-Börsenaufsicht SEC, als neuen kommissarischen Vorsitzenden der Behörde ernannt. Uyeda übernimmt das Ruder von Gary Gensler, dem bisherigen Vorsitzenden unter dem ehemaligen Präsidenten Joe Biden. Gensler war bekannt für seine ambitionierte Reformagenda, die ihn oft in Konflikt mit der Wall Street und der Kryptoindustrie brachte.
Die Trump-Regierung plant, den früheren SEC-Kommissar Paul Atkins dauerhaft an die Spitze der Behörde zu stellen. Atkins, der in der Vergangenheit sowohl mit Uyeda als auch mit der aktuellen SEC-Kommissarin Hester Peirce zusammenarbeitete, wird voraussichtlich einen neuen Kurs einschlagen und die bisherige Vorgehensweise der Biden-Verwaltung ändern.
Genslers Amtszeit war geprägt von zahlreichen Regelungen zur Erhöhung der Transparenz und Verringerung von Risiken auf dem Finanzmarkt. Gegen mehrere Kryptowährungsfirmen wurden Klagen erhoben, da sie gegen SEC-Vorschriften verstoßen haben sollen. Insidern zufolge werden Peirce und Uyeda möglicherweise bereits diese Woche eine Überarbeitung der Kryptopolitik in Angriff nehmen.
Mark Uyeda, seit Juni 2022 als republikanischer SEC-Kommissar im Amt, kritisierte Genslers Herangehensweise an die Regulierung und deren Durchsetzung. Er sieht die anstehende Veränderung an der Spitze der Behörde als Gelegenheit, die regulatorischen Schwerpunkte neu zu setzen. Die Fokussierung soll künftig auf Kapitalbildung und Innovation liegen, wobei der Schutz von Anlegern, insbesondere älteren, vor Betrügern im Vordergrund steht.
Uyeda wird von Krypto-Unternehmen positiv aufgenommen, da er die mangelnde Anleitung der SEC für Registrierungsvorgänge von Kryptofirmen kritisierte und sie als eine "Katastrophe für die gesamte Industrie" bezeichnete. Während seiner Amtszeit forderte er, die regulatorischen Hürden für Börsengänge zu erleichtern und klare Regeln für digitale Vermögenswerte zu schaffen. Zudem sprach er sich oft gegen Durchsetzungsmaßnahmen der SEC aus.
In seiner Karriere arbeitete Uyeda für den ehemaligen US-Senator Pat Toomey im Bankenausschuss des Senats und diente als Berater für den damaligen kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger. Er absolvierte sein Studium an der Georgetown University und der Jurafakultät der Duke University.