Der designierte US-Präsident Donald Trump hat mit der Nominierung von Dr. Marty Makary zum Chef der Food and Drug Administration (FDA) eine richtungsweisende Entscheidung getroffen. Der Chirurg und Professor an der Johns Hopkins University erlangte während der COVID-19-Pandemie nationale Aufmerksamkeit, indem er sich kritisch gegenüber Impfmandaten und anderen öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen äußerte. Makary gilt als Verfechter einer umfassenden Reform des US-amerikanischen Gesundheitssystems, das er ebenso wie viele der vorherigen Trump-Nominierungen als „marode“ bezeichnet. In seinen Publikationen prangert er die übermäßige Verschreibung von Medikamenten, den Einsatz von Pestiziden in Lebensmitteln und den Einfluss großer Pharma- und Versicherungskonzerne auf Ärzte und staatliche Regulierungsbehörden an. Bevor er seine neue Position antreten kann, bedarf es der Bestätigung durch den republikanisch dominierten Senat. Trump verkündete die Nominierung mit der Vision, die FDA zu einem Vorreiter wissenschaftlicher Forschung zu machen und bürokratische Hürden abzubauen, um den Amerikanern den Zugang zu medizinischen Innovationen zu erleichtern. Die FDA, mit über 18.000 Mitarbeitern in den Vororten von Washington ansässig, überwacht die Sicherheit und Wirksamkeit von Arzneimitteln, Impfungen und medizinischen Geräten sowie zahlreicher Konsumgüter. Diese Produkte machen etwa 20% des jährlichen Konsums in den USA aus, was einem Volumen von rund 2,6 Billionen Dollar entspricht. Makarys kontroverse Ansichten, die er häufig auf Fox News und ähnlichen Plattformen äußerte, rückten ihn ins Rampenlicht der Gesundheitsdebatte. Obwohl er die COVID-19-Impfung nicht grundsätzlich ablehnt, äußerte er Bedenken bei der Impfung junger Kinder. Dennoch betonen medizinische Gesellschaften wie die American Academy of Pediatrics, dass Impfungen schwerwiegende Erkrankungen in dieser Altersgruppe signifikant verringerten. Makary, ein ausgebildeter Chirurg und Spezialist für Onkologie, gehörte zu den Stimmen, die stärkeren Fokus auf Herdenimmunität legten, um das Virus einzudämmen. In einem Wall Street Journal-Artikel prognostizierte er im Februar 2021 einen weitgehenden Rückgang von COVID-19 bis April. Die darauffolgenden Wellen durch die Delta- und Omikron-Varianten zeigten jedoch die Unvorhersehbarkeit der Pandemieentwicklung.