Die Wall Street atmet erleichtert auf. Donald Trumps Entscheidung, den erfahrenen Hedgefonds-Manager Scott Bessent zum Finanzminister zu ernennen, stößt auf breite Zustimmung in der Finanzwelt. Nach einer Reihe überraschender Kabinettsentscheidungen ist die Wahl des 62-jährigen Bessent ein Signal der Stabilität für die Märkte.
Bessent, ehemals Hauptinvestor bei George Soros' Unternehmen, wird als Unterstützer von Trumps Wirtschaftsplänen, aber auch als pragmatischer Realist geschätzt. Mit seinem tiefen Verständnis dafür, wie sich politische Entscheidungen auf die Märkte und die globale Wirtschaft auswirken können, bringt er das notwendige Fingerspitzengefühl in die neue Rolle.
Bob Elliott, CEO von Unlimited Funds, betont, dass "die größte Gefahr darin besteht, wenn Ideologen Politik verfolgen, ohne die Konsequenzen zu bedenken". Für jemanden wie Bessent, der jahrzehntelang erfolgreich Kapital verwaltete, sei ein solches Agieren nicht vorstellbar.
Jedoch stehen Bessent große Herausforderungen bevor. Trumps ambitionierte Pläne umfassen Steuersenkungen, allgemeine Zölle und Maßnahmen zur Förderung des inländischen Energieangebots. Während die amerikanische Wirtschaft von solchen Vorhaben profitieren könnte, bergen sie auch Risiken wie gestörte Lieferketten und steigende Preise.
Bessents Aufgabe wird es sein, sowohl Märkte als auch internationale Partner von diesen Veränderungen zu überzeugen. Interessant: Bessent hat keine Erfahrung in Regierungspositionen – eine Tatsache, die seinen neuen Job umso herausfordernder macht.
Vor seiner Ernennung war Bessent ein wichtiger Berater im Wahlkampf von Trump. Nun übernimmt er die Verantwortung für ein Ministerium, das für die Überwachung der Finanzmärkte, die Ausgabe von Staatsanleihen und steuerpolitische Entscheidungen zuständig ist. Sein Hedgefonds, Key Square Group, verwaltet ein Vermögen von etwa 580 Millionen Dollar.
Die Auswahl von Bessent geschah nach einem intensiven Auswahlprozess, der von Insidern mit Reality-TV-Shows verglichen wird. Letztlich setzte sich Bessent im harten Wettbewerb um Trumps Top-Wirtschaftsposten durch und darf nun auf einen Platz in der "Survivor" ähnlichen Kabinettsrunde hoffen.