20. Januar, 2025

Politik

Trump setzt auf Energiepolitik: Ein Drahtseilakt zwischen Inflation und Handel

Trump setzt auf Energiepolitik: Ein Drahtseilakt zwischen Inflation und Handel

Donald Trump zögert auf seinem ersten Amtstag mit der Einführung von Zöllen und setzt stattdessen auf weitreichende exekutive Maßnahmen, um die Energiepreise zu senken und die Inflation zu zähmen. Ob diese Maßnahmen aber ausreichen, um der US-Wirtschaft den versprochenen Schub zu verleihen, bleibt fraglich.

Zu Trumps vorrangigen Zielen gehört die Lockerung regulatorischer Hürden bei der Öl- und Gasförderung, einschließlich eines Erlasses mit Bezug zu Alaska. Außerdem plant er, einen nationalen Energie-Notstand auszurufen, um die Konkurrenz mit China bei Technologien wie Künstlicher Intelligenz zu stärken, die auf energieintensive Datenzentren angewiesen sind.

Ein weiteres Vorhaben ist ein Memorandum zur Senkung der Inflation, das einen breit angelegten Regierungsansatz verfolgt. Ein anonymer Insider des Weißen Hauses enthüllte die Pläne in einem Gespräch mit Journalisten.

Während seiner Kampagne und nach seinem Wahlsieg im November drohte Trump mit Zöllen gegen China, Mexiko, Kanada und andere Länder. Doch aktuell scheint er Abstand von höheren Importabgaben zu nehmen, ein Zeichen, dass Länder wie Kanada auf verschiedene handelspolitische Szenarien vorbereitet sein sollten. Der kanadische Finanzminister Dominic LeBlanc betonte, dass man angesichts von Trumps unberechenbarer Vorgehensweise wachsam bleiben müsse.

Trump sieht in der Produktion natürlicher Ressourcen den Schlüssel zur Kostensenkung für amerikanische Verbraucher, sowohl an der Tankstelle als auch bei den Stromrechnungen. Er strebt an, die Dominanz der USA im Energiesektor wiederherzustellen, welche laut Trump während der Biden-Administration benachteiligt wurde.

Nichtsdestotrotz machen Ausgaben für Energie im Verbraucherpreisindex durchschnittlich nur 6% aus, deutlich weniger als bei Nahrungsmitteln (13%) oder Wohnraum (37%). Die Inflation, die seit Jahrzehnten auf niedrigem Niveau war, erlebte 2021 einen Aufschwung, angetrieben durch eine unerwartet starke wirtschaftliche Erholung von den COVID-19-Lockdowns.

Viele von Trumps Maßnahmen benötigen höchstwahrscheinlich die Zustimmung des Kongresses. Planungen zur Verlängerung und Ausweitung seiner Steuersenkungen könnten Kosten von über 4 Billionen Dollar über zehn Jahre verursachen. Auch die Streichung von Biden-Ära Unterstützung für erneuerbare Energien steht zur Diskussion, um möglicherweise seine Steuerpläne zu finanzieren.

Ziel könnte ebenso sein, einen Steuervorteil von 7.500 Dollar für den Kauf neuer Elektrofahrzeuge aufzuheben und Vorschriften zur Eindämmung von Treibhausgasemissionen und deren Verschmutzung rückgängig zu machen.