Nach einem triumphalen Wahlsieg plant Donald Trump, seine Energietaktik durch gezielte Personalentscheidungen umzusetzen. Während sich der ehemalige Präsident in seinem Mar-a-Lago-Resort über den Erfolg freute, standen ihm Doug Burgum, der Gouverneur von North Dakota, und Harold Hamm, ein einflussreicher Schieferölmagnat, zur Seite. Diese beiden Persönlichkeiten, die Trump während seines Wahlkampfes unterstützt hatten, bekleiden nun zentrale Rollen in seiner Administration.
Trump hat Burgum, der zuvor selbst kurzzeitig eine Präsidentschaftskandidatur in Betracht gezogen hatte, zum Innenminister sowie zum „Energie-Zaren“ ernannt. Dies ermöglicht ihm umfassende Befugnisse zur Freigabe öffentlicher Ländereien für Fracking und zur Deregulierung, um die US-amerikanische Öl- und Gasproduktion zu fördern. Chris Wright, ein von Hamm bevorzugter Schiefer-Manager, wurde zum Energieminister berufen. Diese Ernennungen zielen darauf ab, die USA erneut aus dem Pariser Klimaabkommen zurückzuführen, Alaska für Bohrungen zu öffnen und fossile Brennstoffe zu entfesseln.
Die geplante Strategie von Trump, die USA als große Konkurrenz zu Russland und Saudi-Arabien auf dem Energiemarkt zu etablieren, stößt auf Kritik von Umweltschützern, die sie „beschämend“ nennen. Dennoch zeigt sich die fossile Brennstoffindustrie begeistert, da sie nun die Energiepolitik statt großer Klimainitiativen dominieren wird.
Lee Zeldin, ehemaliger Kongressabgeordneter aus New York, wurde als Leiter der Umweltbehörde (EPA) ausgewählt. Diese Behörde spielte eine Schlüsselrolle in Bidens Klimapolitik und steht nun im Mittelpunkt von Trumps Deregulierungsbestrebungen, die insbesondere die Regeln für Fahrzeuge und Elektroautos betreffen wird.
Zahlreiche Trumps-Berater erwarten eine rasche Umsetzung dieser Agenda, die von Carla Sands, einer Beraterin am rechten Thinktank America First Policy Institute, als entscheidend für die Beendigung von Bidens grünen Policies angesehen wird. Harold Hamm, der die US-Ölindustrie unter Obama zu stärken versuchte, hat mit seinen Empfehlungen wie Burgum und Wright nun erneut die Energiepolitik beeinflusst.
Abseits der großen Ölunternehmen sind es die kleineren, unabhängigen Akteure im Inlandsmarkt, die Trumps Politik maßgeblich unterstützen und davon profitieren werden. Die Konfrontation zwischen der neuen Administration und den Klimaschützern, die ihren Widerstand gegen diese Politik ankündigen, verspricht ein intensives Kräftemessen in den kommenden vier Jahren.