21. November, 2024

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Trump-Renaissance für Freddie Mac und Fannie Mae?

Trump-Renaissance für Freddie Mac und Fannie Mae?

Anleger setzen verstärkt darauf, dass eine potenzielle zweite Amtszeit von Donald Trump den Griff der Bundesregierung auf die Hypothekenriesen Freddie Mac und Fannie Mae lockern könnte. Diese Hoffnung belebt einen der ältesten Konflikte an der Wall Street. Dass sich der Kurs der beiden Unternehmen seit dem Wahlsieg Trumps um 147% beziehungsweise 120% gesteigert hat, unterstreicht den Optimismus der Investoren. Freddie Mac und Fannie Mae sind wesentliche Akteure im US-Immobilienmarkt. Sie kaufen Hypotheken von Kreditgebern auf und bündeln diese zu Wertpapieren. 2008 gerieten sie während der Finanzkrise, ausgelöst durch zahlreiche Hypothekenausfälle, unter staatliche Kontrolle. Viele namhafte Investoren, darunter John Paulson und Bill Ackman, setzten darauf, dass die Unternehmen wieder in private Hände zurückkehren werden. Doch obwohl sich diese Hoffnung während der ersten Trump-Administration zerschlug, glauben einige, dass es bei einer zweiten Amtszeit gelingen könnte, auch wenn es noch etwas Zeit in Anspruch nehmen wird. Mark Calabria, ehemaliger Direktor der Federal Housing Finance Agency (FHFA), schätzt, dass eine Privatisierung bis 2027 'mechanisch durchführbar' ist, mit einer Wahrscheinlichkeit von 70%, jedoch mit 'null Prozent' in 2025. Im Hintergrund wird munkelt, dass ehemalige Trump-Administrationsmitglieder und Banker im September über eine Privatisierung diskutierten, während Trump selbst in seinem Wahlkampf dazu schwieg. Der Verkauf der staatlichen Anteile könnte finanzielle Mittel in Milliardenhöhe generieren, die dem Budgetdefizit zugutekommen und an die Steuerzahler zurückfließen könnten. Allerdings warnen Kritiker vor möglichen Auswirkungen auf den Zugang zu Krediten, auf den insbesondere der Immobilienmarkt angewiesen ist. Wer die FHFA und das Finanzministerium leiten wird, wird ebenfalls entscheidend sein. Besonders viel Hingabe zeigten Hedgefonds, die in Erwartung einer Privatisierung frühzeitig investierten. Nachdem das Finanzministerium in Fannie und Freddie 189 Milliarden Dollar einspeiste, wurden 2012 die Bedingungen der staatlichen Übernahme geändert, sodass die Gewinne der beiden Unternehmen fortan als Dividende an das Finanzministerium flossen.