Donald Trump, der designierte Präsident, hat angekündigt, Zölle auf die drei größten Handelspartner der USA – Kanada, Mexiko und China – zu erheben. Diese Maßnahme könnte weitreichende Auswirkungen auf eine Vielzahl von Industrien haben, darunter Öl, Erdgas, Landwirtschaft und Fertigung, und langfristig etablierte Handelsmuster und Lieferketten grundlegend verändern.
Im Energiesektor könnte besonders der Ölhandel von den geplanten Zöllen betroffen sein. Kanada exportierte 2023 Energieprodukte im Wert von 177,19 Milliarden Dollar in die USA. Der Import kanadischen Erdöls macht über ein Fünftel des von US-Raffinerien verarbeiteten Öls aus, wobei rund 70% dieser Lieferungen an Raffinerien im Mittleren Westen gehen. Gerade diese Raffinerien, die für die Verarbeitung schwerer Öle ausgelegt sind, würden entweder Schwierigkeiten haben, Ersatz zu finden, oder höhere Preise zahlen müssen, sollte kanadisches Öl verzollt werden – eine Entwicklung, die potenziell die Treibstoffkosten im Mittleren Westen in die Höhe treiben könnte.
Auch der Erdgasmarkt steht im Fokus. Laut neuesten Daten importierten die USA in den ersten acht Monaten 2024 etwa 8,5 Milliarden Kubikfuß Erdgas pro Tag aus Kanada und Mexiko. Der Großteil dieser Importe – rund 8,4 Milliarden Kubikfuß täglich – kam per Pipeline aus Kanada. Die USA exportierten im gleichen Zeitraum etwa 20,8 Milliarden Kubikfuß täglich, darunter 2,7 Milliarden Kubikfuß per Pipeline nach Kanada und 6,4 Milliarden Kubikfuß nach Mexiko.
Im landwirtschaftlichen Sektor importierten die USA im vergangenen Jahr kanadische Produkte im Wert von 40,1 Milliarden Dollar, womit Kanada als zweitgrößter Ursprung für US-Importe in der Landwirtschaft hinter Mexiko rangiert.