In einer ungewöhnlichen Zugewandtheit verkündete Donald Trump auf einer Pressekonferenz in seinem luxuriösen Anwesen Mar-a-Lago, dass er nach seiner Amtseinführung mögliche Gespräche mit Kremlchef Wladimir Putin sondiere. Diese könnten, so der designierte US-Präsident, den schwelenden russischen Angriffskrieg auf die Ukraine beenden. Ein genaues Datum für das Treffen nannte er nicht, jedoch zeigte sich Trump zuversichtlich, dass Putin Interesse daran habe.
Trump bekräftigte seine Hoffnung, der Konflikt könne noch vor Ablauf von sechs Monaten beendet werden, obwohl er im Wahlkampf wiederholt behauptet hatte, eine Lösung binnen 24 Stunden finden zu können – Details dazu blieben allerdings aus. Zweifel und Bedenken herrschen insbesondere in der Ukraine, wo befürchtet wird, dass Trump die US-Militärhilfen beträchtlich kürzen könnte. Die USA bleiben bislang der Hauptunterstützer für Kiew.
Unterdessen drängt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Fortschritte bei den EU-Beitrittsgesprächen, um die geopolitische Sicherheit zu stärken. Angesichts der EU-Ratsführung durch Polen und Dänemark sieht Selenskyj eine vielversprechende Gelegenheit, um den Beitritt der Ukraine voranzutreiben.
In militärischer Hinsicht verschlechtert sich die Lage in der Region Donezk. Berichte über russische Vorstöße im Frontabschnitt Lyman lassen auf eine mögliche strategische Einnahme durch russische Truppen schließen. Die Übernahme der strategisch bedeutsamen Kleinstadt Kurachowe durch russische Streitkräfte stellt eine weitere Herausforderung dar, auch wenn die ukrainische Seite dies bislang nicht bestätigte.
Die prekäre humanitäre Lage spitzt sich ebenfalls zu: In der bedrohten Stadt Pokrowsk verbleiben von vormals über 60.000 Einwohnern nur noch etwas über 7.000 vor Ort. Die städtische Infrastruktur leidet unter den fortschreitenden Konflikten, während die ukrainische Regierung mit einer komplexen Binnenflüchtlingssituation konfrontiert ist. Trotz internationaler Kredite bleibt die finanzielle Lage der Ukraine angespannt.