Die Ankündigung von Donald Trump, nach seiner Amtsübernahme Mitte Januar eine umfassende Abschiebungskampagne gegen Millionen von Einwanderern ohne legale Aufenthaltsgenehmigung in den USA zu initiieren, sorgt bereits im Vorfeld für Spannung. Diese Maßnahme könnte nicht nur Familien auseinanderreißen, sondern auch signifikante Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben. Zu Beginn des Jahres 2022 lebten schätzungsweise elf Millionen Einwanderer ohne rechtlichen Status oder mit vorübergehenden Schutzmaßnahmen in den USA, eine Zahl, die mittlerweile auf 13 bis 14 Millionen angestiegen sein könnte. Bemerkenswert ist, dass fast die Hälfte dieser Menschen in 'Sanctuary'-Bundesstaaten lebt, die den Austausch mit den Bundesbehörden in Sachen Einwanderungsdurchsetzung bewusst einschränken. Kalifornien beherbergt mit 2,2 Millionen die wohl größte Gemeinschaft, gefolgt von Texas und Florida. Mexiko bleibt der zentrale Ursprung für fast die Hälfte der illegalen Einwanderer, während auch Guatemala, El Salvador und Honduras stark vertreten sind. Landwirtschaftsverbände fürchten, dass die Umsetzung der geplanten Massendeportationen den amerikanischen Nahrungsmittelversorgungsfluss erheblich stören könnte, da ein signifikantes Kontingent der landwirtschaftlichen Arbeiter zu den betroffenen Einwanderern zählt. Etwa 8,7 Millionen der betroffenen Personen sind im arbeitsfähigen Alter, was die Schwere der wirtschaftlichen Konsequenzen verdeutlicht. Mit Trumps beabsichtigter Beendigung der im Zuge der Biden-Ära geschaffenen humanitären Einreiseprogramme zeichnet sich zudem ein weiteres Konfliktfeld ab. Das Ende dieser Programme könnte nicht nur den rechtlichen Status vieler Einwanderer infrage stellen, sondern auch den politischen Diskurs in den USA grundlegend beeinflussen.