Die US-Wahl entscheidet über Chinas Zukunft im Handel
Die USA stehen vor einer richtungsweisenden Wahl: Kamala Harris gegen Donald Trump. Der eine will zurück an die Macht, die andere versucht, sich als Nachfolgerin von Joe Biden zu etablieren.
Doch während die beiden in vielen Bereichen unterschiedlicher nicht sein könnten, gibt es ein Thema, das die Welt besonders bewegt: China. Und wie Amerika in Zukunft mit der aufstrebenden Supermacht umgeht, wird nicht nur Washington, sondern auch Peking in den nächsten Jahren prägen.
Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das weit über US-amerikanische Grenzen hinausreicht.
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Trump: Härter, lauter, konfrontativer
Es ist kein Geheimnis, dass Trump und China keine Freunde werden. Wer sich an seine erste Amtszeit erinnert, weiß, wie schnell der damalige Präsident den Handelskrieg gegen Peking losgetreten hat. Zölle rauf, Diplomatie runter – das war die Devise.
Und genau das würde Trump wohl wieder tun, sollte er erneut ins Weiße Haus einziehen. Eine zweite Runde des Handelskriegs, diesmal noch lauter und härter, steht bevor. 60 Prozent Zölle auf chinesische Waren? Das hat er bereits angekündigt.
Doch es geht nicht nur um Handelsbilanzen. Trump hat Taiwan als möglichen Konfliktpunkt klar im Blick. Er möchte die Verteidigung der Insel verstärken und so China deutliche Grenzen aufzeigen. Ein solches Manöver würde Peking definitiv nicht als Freundschaftsgeste sehen.
Die Beziehungen zwischen den USA und China könnten noch frostiger werden – und das in einer Zeit, in der die Welt sich eigentlich Stabilität wünscht.
Harris: Diplomatie statt Krawall
Kamala Harris verfolgt einen anderen Ansatz. Ihr Kurs gegenüber China? Vorsichtig, aber bestimmt. Sie sieht die Notwendigkeit, auf globaler Bühne zusammenzuarbeiten, insbesondere bei Themen wie Klimawandel oder internationaler Sicherheit. Es geht nicht darum, Freundschaften zu schließen, aber die Türen zur Kooperation sollten offenbleiben.
Harris will keinen kalten Krieg 2.0. Für sie steht fest, dass die USA und China kooperieren müssen, wenn es um die großen Herausforderungen geht. Trotzdem lässt sie sich nicht täuschen: Menschenrechte, wirtschaftliche Unfairness – Harris wird diese Themen ansprechen und handeln, wenn nötig.
Doch im Gegensatz zu Trump wird sie dabei wohl eher auf Diplomatie setzen, als gleich die Handelskeule zu schwingen.
China hält sich bedeckt
Peking reagiert wie immer vorsichtig. Man äußert sich offiziell kaum zu den internen US-Wahlkämpfen. Doch hinter den Kulissen dürfte man sehr genau beobachten, wie sich das Rennen entwickelt.
Dass Trump mit seiner harten Linie der Glaubwürdigkeit der USA schaden könnte, ist eine Ansicht, die auch in China Gehör findet. Für Chinas Regierung könnte eine zweite Trump-Amtszeit aber auch Vorteile haben – weniger Glaubwürdigkeit der USA könnte der eigenen Machtposition in Asien zugutekommen.
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Und Harris? Für viele in Peking ist sie eine Unbekannte. Dass sie die erste Präsidentin der USA werden könnte, bringt nicht nur frischen Wind, sondern auch Unsicherheit. Chinesische Medien wie die „Global Times“ stellen ihre Eignung infrage und spielen ihre Erfahrung herunter. Ein deutliches Zeichen, dass China Harris eher als Herausforderung denn als Chance sieht.
Der globale Handel im Fokus
Was bedeutet all das für den Handel? Es ist klar: Sollte Trump gewinnen, wird der Druck auf China steigen. Handelsbarrieren, Entkopplung der Wirtschaften und eine aggressive Außenpolitik könnten die globalen Lieferketten erneut ins Wanken bringen.
Harris hingegen wird versuchen, den Dialog zu suchen und den Schaden gering zu halten. Doch auch sie wird nicht zögern, wenn es darum geht, Chinas Einfluss einzudämmen.