Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus beginnt ohne die erwarteten dramatischen Handelsmaßnahmen. Die Verschiebung der Zollerhöhung, die seine größte wirtschaftspolitische Agenda darstellt, scheint eine vorsichtige Strategie zu sein, um Marktunsicherheiten an seinem ersten Amtstag zu vermeiden.
Obwohl Aktienmärkte in den USA am Montag geschlossen waren, stiegen die S&P-500-Futures, während der US-Dollar-Index nach Anzeichen der Zollverzögerung abnahm. Dies deutet darauf hin, dass der Aufschub seine beabsichtigte Wirkung erzielen könnte, auch wenn Experten vor bevorstehenden Handelskonflikten warnen.
Jene weitaus zurückhaltendere Haltung wurde in Trumps Antrittsrede deutlich, als er eine Reform des Handelssystems zum Schutz amerikanischer Arbeiter und Familien versprach. Er beabsichtigt, ausländische Regierungen durch Zölle zu belasten, um die eigenen Bürger zu bereichern.
Ein Bericht des Wall Street Journal skizzierte den Plan der neuen Regierung, begann jedoch ohne sofortige Zollerhöhungen. Ein Regierungsvertreter des Weißen Hauses lehnte weitergehende Informationen ab.
Experten wie Ian Bremmer von Eurasia Group sehen am Horizont sich anbahnende Handelskonflikte, insbesondere im Verhältnis zu China. Die Aussicht auf einen umfassenden Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften weltweit bleibt bestehen, obwohl ein rascher Zollanstieg zunächst ausblieb.
Bereits während seiner Wahlkampagne hat Trump hohe Zolltarife angekündigt. Der Kurs, die Handelsbilanz durch eine Umstrukturierung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen zu erlangen, bleibt ein entscheidendes Element seiner Politik.
Für die Zukunft steht Trumps Fokus auf Institutionen wie dem International Emergency Economic Powers Act. Dieses Gesetz könnte er in Erwägung ziehen, um weitreichende wirtschaftliche Befugnisse zu erhalten und damit potenzielle rechtliche Herausforderungen hervorzurufen.
Eine Analyse von Capitol Economics verweist darauf, dass die Möglichkeit von Marktvolatilitäten bestehen bleibt. Dennoch könnte Trumps erstes Amtsjahr von einer Rallye des US-Dollars und der US-Aktienmärkte begleitet werden.
Am Montag äußerte der neue Präsident auch Pläne zur Gründung einer „External Revenue Service“, um infolge hoher Zölle erhebliche Einnahmen in die Staatskasse fließen zu lassen.