27. September, 2024

Wirtschaft

Trump Media: Chancen und Risiken für Investoren

Trump Media: Chancen und Risiken für Investoren

Trump Media & Technology Group (NASDAQ: DJT) bietet eine einzigartige Möglichkeit für Anleger. Noch nie zuvor konnten Menschen Anteile an einem Unternehmen erwerben, das nach einem bedeutenden Präsidentschaftskandidaten benannt und von diesem unterstützt wird.

Diese Dynamik hat allerdings dazu geführt, dass sich Trump Media mehr nach den Wahlchancen von Donald Trump bewegt als nach Nachrichten über das zugrunde liegende Geschäft. Seitdem Vizepräsidentin Kamala Harris in den Wahlkampf eingetreten ist, fällt der Aktienkurs kontinuierlich.

Der Aktienkurs ist seit dem Börsengang durch eine SPAC-Fusion am 26. März um 81 % gesunken. Manche Investoren sehen angesichts eines knappen Präsidentschaftsrennens laut einigen Umfragen eine Erholungschance für Trump Media, sollte sich Trumps Lage verbessern. Allerdings sind Trumps politische Aussichten nicht das einzige, was die Aktie bewegt. Sie könnte noch weiter fallen. Ein paar Gründe hierfür sind besonders hervorzuheben.

Das Hauptgeschäft von Trump Media, die soziale Medienplattform Truth Social, berichtet zwar nicht über die Anzahl ihrer Nutzer, aber die Zahlen erscheinen im Vergleich zu den Mainstream-Soziale-Medien-Plattformen vernachlässigbar. Daten von SimilarWeb, einer Firma für Webverkehrsanalyse, zeigen, dass Truth Social in der ersten Jahreshälfte rund 100.000 täglich aktive Nutzer hatte.

Mainstream-Plattformen hingegen haben Nutzerzahlen im Milliardenbereich. Auch wenn die Nutzerbasis gering ist, wird Trump Media mit 2,6 Milliarden Dollar bewertet - eine beachtliche Summe, wenn man bedenkt, dass etablierte Medienunternehmen wie The New York Times Co. oder Paramount Global wesentlich höher kapitalisiert sind.

Finanziell ist Trump Media schwer angeschlagen: Das Unternehmen erwirtschaftet kaum Umsatz und verzeichnet erhebliche Verluste. Im zweiten Quartal betrug der Umsatz lediglich 837.000 Dollar, und ein Verlust von 16,4 Millionen Dollar nach GAAP wurde gemeldet. Der freie Cashflow-Verlust in der ersten Jahreshälfte belief sich auf 32,9 Millionen Dollar.

Das Unternehmen verfügt über 344 Millionen Dollar in bar, was ihm ermöglicht, solche Verluste kurzfristig zu überleben. Investoren sollten jedoch die Herausforderungen des Unternehmens klar erkennen, da es schwierig sein wird, diese Verluste ohne nennenswerte Einnahmen zu stoppen.

Viele Investoren hoffen auf einen Wahlsieg Trumps, was dem Aktienkurs einen Schub geben könnte. Das allein wäre jedoch nicht ausreichend, um die Aktie erfolgreich zu machen. Zudem könnte es ganz andere Probleme verursachen, wie etwa Interessenskonflikte oder die Bevorzugung des Unternehmens durch den Präsidenten.

Obwohl ein Wahlsieg Trumps die Geschäftsgrundlage von Trump Media nicht notwendig verbessern würde, könnte es ebenso eine Ablenkung darstellen. Kurzfristige Gewinne könnten wie bei anderen "Meme-Aktien" möglich sein, doch die Aktie als tragfähiges Geschäftsmodell zu sehen, wäre ein Fehler.

Angesichts der schlechten Finanzlage, der aufgeblähten Bewertung und der Risiken selbst im Falle eines Wahlsieges, ist es ratsam, diese Aktie zu meiden.

Zuvor hat das Analystenteam von The Motley Fool Stock Advisor die Top 10 Aktien identifiziert, die sie derzeit für die besten Investitionen halten – und Trump Media & Technology Group gehörte nicht dazu. Die 10 ausgewählten Aktien könnten in den kommenden Jahren erhebliche Renditen erzielen.