Die Aktien von Trump Media & Technology haben ein turbulentes Jahr hinter sich. Seit Januar ist der Kurs um über 44 Prozent gestiegen und schlägt damit den S&P 500, der ebenfalls stark performt und 22 Prozent zugelegt hat.
Doch was steckt dahinter? Unternehmensnachrichten sind rar, das Geschäftsmodell von Truth Social, der Social-Media-Plattform von Donald Trump, bleibt zweifelhaft. Anleger handeln hier offenbar vor allem eines: den Wahlkampf.
Aktienkurs als Stimmungsbarometer
Der Kursverlauf der Trump Media-Aktie im Jahr 2024 gleicht einer Achterbahnfahrt. Zwischen rasanten Kursanstiegen und abrupten Einbrüchen zeigt sich vor allem eines: Die Aktie reagiert nicht auf unternehmerische Entwicklungen, sondern auf die Erfolge und Rückschläge von Donald Trump im Rennen um das Weiße Haus.
Ein Beispiel dafür: Nach dem TV-Duell zwischen Trump und Vizepräsidentin Kamala Harris im September erlebte die Aktie einen deutlichen Einbruch. Harris schnitt in den Augen vieler Beobachter besser ab – und die Anleger zogen die Konsequenzen. Die Folge: Die TMTG-Aktie brach zweistellig ein, obwohl das Unternehmen keinerlei relevante Nachrichten veröffentlichte.
Auf der anderen Seite führte ein Auftritt von Elon Musk auf einer Wahlkampfkundgebung Trumps zu einem zweistelligen Kursplus. Musks Unterstützung für den Republikaner schickte die Aktie nach oben, erneut ohne jegliche unternehmensbezogenen Neuigkeiten. Der Kursverlauf spiegelt hier lediglich die Stimmung rund um Trumps Wahlkampf wider.
Ein Symbol für Trumps Rückkehr ins Weiße Haus
Auf Plattformen wie Stocktwits ist die Trump Media-Aktie längst zu einem Schlachtfeldsymbol geworden. Hier diskutieren Anleger nicht über die wirtschaftlichen Aussichten des Unternehmens, sondern darüber, wie sie Trumps Wahlchancen einschätzen.
Das Tickersymbol "$DJT" war im letzten Monat eines der am meisten aufgerufenen auf der Plattform. Die Aktie wird als Gradmesser für Trumps Erfolg im Wahlkampf genutzt, und viele Investoren nutzen sie, um ihre politische Meinung zum Ausdruck zu bringen – unabhängig von den Fundamentaldaten.
MarketWatch zitiert Stocktwits: „Das sich verbessernde technische Bild und die Wahrnehmung, dass Trumps Wahlchancen besser werden, haben diese Rallye vorangetrieben.“ Es scheint, als ob das Vertrauen in einen möglichen Wahlsieg des ehemaligen Präsidenten die Aktie mehr treibt als alles andere.
Vorsicht bei der Volatilität
Doch Vorsicht ist geboten: Trotz des aktuellen Kursanstiegs beträgt die Shortquote der Aktie 17,79 Prozent – ein Zeichen dafür, dass viele Investoren auf einen baldigen Kurseinbruch spekulieren. Der schwankende Kurs, der eng mit den Ereignissen des Wahlkampfs verknüpft ist, macht die Aktie besonders anfällig für starke Ausschläge in beide Richtungen.
Für die kommenden Monate bleibt es spannend. Je näher die Wahl rückt, desto mehr könnte sich die Trump Media-Aktie als Stimmungsbarometer des Wahlkampfs entpuppen – und weniger als klassische Unternehmensaktie.
Die Frage ist: Bleiben Anleger weiterhin in politischer Stimmung, oder wird die Aktie nach der Wahl wieder auf den Boden der Realität zurückkommen? Eines ist klar: Die nächsten Wochen werden entscheidend sein, und es könnte noch viele unvorhersehbare Wendungen geben.