23. September, 2024

Wirtschaft

Trump-Kehrtwende würde deutsche Wirtschaft stark belasten

Trump-Kehrtwende würde deutsche Wirtschaft stark belasten

Sollte Donald Trump im November erneut die US-Präsidentschaftswahl gewinnen, dürfte dies laut einer aktuellen Berechnung des Ifo-Instituts eine weitere Herausforderung für die ohnehin angeschlagene deutsche Industrie bedeuten. Insbesondere Trumps Wahlversprechen, höhere Einfuhrzölle durchzusetzen, könnten erhebliche Auswirkungen auf die deutschen Exporte haben. Die Ökonomen des Ifo-Instituts und des Forschungsnetzwerks Econpol Europe prognostizieren in einem Szenario, dass die deutschen Ausfuhren in die USA um nahezu 15 Prozent zurückgehen könnten. Besonders hart würde es dabei die Auto- und Pharmaindustrie treffen, deren Exportverluste knapp ein Drittel beziehungsweise über einem Drittel ausmachen könnten. Durch diesen Dominoeffekt wären auch die deutschen Exporte nach China betroffen, mit einem geschätzten Rückgang von etwa zehn Prozent. Trump plant, einen Zollsatz von 60 Prozent auf US-Importe aus China und von 20 Prozent auf Importe aus anderen Ländern zu erheben. Dies würde deutsche Produkte auf dem US-Markt erheblich verteuern. Zusätzlich würden die hohen Zölle auf chinesische Waren nach Einschätzung der Wissenschaftler zu einer sinkenden Nachfrage der chinesischen Industrie führen, was wiederum negative Folgen für deutsche Exporte hätte. „Wenn Trump wiedergewählt wird und einen neuen Handelskrieg mit China beginnt, würde Deutschland als Exportnation stark darunter leiden“, betont Lisandra Flach, Handelsexpertin des Ifo-Instituts. Flach und ihre Kollegen haben für ihre Berechnungen die direkten Auswirkungen von US-Zollerhöhungen berücksichtigt. Noch nicht einkalkuliert sind mögliche Gegenmaßnahmen Chinas und anderer Staaten, die das Ifo-Institut zufolge die negative Gesamtwirkung auf Deutschland erheblich verstärken könnten.