15. Januar, 2025

Politik

Trump-Kampagne in der Krise nach schwacher Debattenleistung

Trump-Kampagne in der Krise nach schwacher Debattenleistung

Donald Trump's Wahlkampf gerät ins Straucheln nach der Debatte gegen Kamala Harris, die laut vielen Republikanern seine Vorbereitungsdefizite und chaotische Botschaften offenbarte. Die Fernsehdebatte am Dienstag in Philadelphia könnte ein entscheidender Punkt in Trumps Kampagne sein, da nur noch weniger als zwei Monate bis zur US-Präsidentschaftswahl am 5. November verbleiben.

Ein prominenter Trump-Spender äußerte gegenüber der Financial Times, dass die Debatte eine verpasste Chance gewesen sei, Harris aus dem Rennen zu werfen. Diese Markierung stabilisierte deren Kampagne, anstatt ihre Schwächen aufzudecken, so die Einschätzung.

Obwohl Strategen und Gesetzgeber der Republikaner glauben, dass Trumps ungleichmäßige Leistung seine Kampagne nicht zerstört habe, gestanden viele ein, dass seine Wiederwahl somit unsicherer geworden sei. Ein führender republikanischer Stratege nahe Trump bemängelte, dass dieser sich zu sehr auf irrelevante Themen eingelassen habe und somit eine definitive Chance vertan habe, die Wähler zu überzeugen.

Während John Catsimatidis, ein Milliardär und Trump-Spender, mögliche Gründe für Trumps schwache Leistung diskutierte, gestand er ein, dass Harris überraschend gut abgeschnitten habe. Der vormalige Präsident geriet während der 90-minütigen Debatte mehrfach in die Defensive, als Harris ihn zu verschiedenen Themen herausforderte.

Der erfahrene Meinungsforscher Frank Luntz bezeichnete Trumps Debattenauftritt als seinen 'absoluten Tiefpunkt' und meinte, dass dieser viele Chancen vertan habe, auf relevante Themen wie die Inflation einzugehen. Luntz unterstrich Trumps dringenden Bedarf, sich in einem weiteren Fernsehbataillon zu rehabilitieren, obwohl dieses noch ungewiss ist.

Am Mittwochmorgen trafen Trump und Harris erneut aufeinander, um an einer Gedenkzeremonie für die Angriffe am 11. September 2001 in New York teilzunehmen. In einem Fernsehauftritt auf Fox News bestand Trump darauf, dass er 'großartig' gewesen sei und nannte die Debatte 'gefälscht'.

Umfragen nach der Debatte zeigten, dass Harris bei den Zuschauern besser abschnitt: Eine CNN-Umfrage ergab, dass 63 Prozent der Befragten Harris als Siegerin sahen. Auch die Wettmärkte rückten während der Debatte klar in Richtung Harris, die einen sieben-Punkte-Vorsprung gegenüber Trump erhielt.

Sogar einige von Trumps Verbündeten im Kongress räumten Harris' Erfolge ein. Ein führender republikanischer Stratege jedoch meinte, Trumps schlechte Leistung würde das Rennen wohl nicht drastisch verändern, da Harris zwar besser aber keinesfalls überwältigend gewesen sei.

Obwohl Harris bereit ist, bei einer weiteren Debatte im kommenden Monat teilzunehmen, äußerte Trump am Mittwoch Zweifel an einer Wiederholung.