16. April, 2025

Politik

Trump intensiviert Handelsstreit: China gerät unter Druck, EU schlägt Verhandlungsoption vor

Im andauernden Handelskonflikt, der unter dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump in Gang gesetzt wurde, zeichnen sich zunehmende Spannungen ab. Trump stellte der chinesischen Regierung ein Ultimatum: Bis Dienstagmittag müsse Peking seine Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent zurückziehen. Andernfalls drohte er mit der Implementierung zusätzlicher US-Zölle von 50 Prozent. Diese Ankündigung machte Trump während eines Empfangs für den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu.

Sollte China diesen Forderungen nicht nachkommen, treten die neuen Zölle am Mittwoch in Kraft. Parallel dazu wird die USA mit der zweiten Phase ihres umfassenden Zollprogramms beginnen, welches insbesondere nationen mit hohem Handelsdefizit betrifft, darunter auch die Europäische Union. Trotz dieser Drohungen signalisiert China Entschlossenheit und plant, seine Vergeltungszölle beizubehalten. Zudem ist China bereit, auf weitere Verschärfungen der Lage mit eigenen Maßnahmen zu reagieren.

Für China würde eine Erhöhung der Zölle eine Summe von insgesamt 104 Prozent bedeuten, da bereits bestehende Zölle von 20 Prozent und die neuen globalen Maßnahmen von zusätzlichen 34 Prozent das Land belasten würden. Trump hingegen lehnt ein Nachgeben strikt ab und bezeichnet entsprechende Berichte, die anderes suggerieren, als Fake News. Bei einem Treffen mit Netanjahu untermauerte er seine Position, weigerte sich jedoch ebenso, eine Zusage zur Reduzierung der geplanten 17-Prozent-Zölle auf israelische Waren zu machen.

Die Europäische Union unternimmt hingegen diplomatische Anstrengungen, um den Konflikt zu deeskalieren. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bekräftigte, dass die Union bereit sei, Gespräche über einen gegenseitigen Verzicht auf Zölle bei Industriegütern aufzunehmen. Dennoch bereitet sich die EU auf mögliche Gegenmaßnahmen vor, sollten die Verhandlungen scheitern, da die USA Einfuhren aus der EU mit einem Zoll von 20 Prozent belegen wollen. Der geschäftsführende Finanzminister Deutschlands, Jörg Kukies, warnte, dass der deutschen Wirtschaft signifikante Exporteinbußen drohen könnten, sollte die aggressive Zollpolitik von Trump anhalten.

Am New Yorker Aktienmarkt zeigte sich eine leichte Entspannung, auch wenn Verluste nicht völlig vermieden werden konnten. Der Dow Jones Industrial schloss um 0,91 Prozent niedriger, während der S&P 500 um 0,23 Prozent zurückging. Interessanterweise verzeichnete der Nasdaq 100, der von Technologiewerten dominiert ist, einen leichten Anstieg. Trump verfolgt mit seinen Zollentscheidungen das Ziel, Handelsungleichgewichte zu korrigieren, Produktionskapazitäten zurück in die USA zu bringen und teilweise auch seine Wahlversprechen bezüglich Steuersenkungen zu finanzieren.