Nippon Steel hat den ehemaligen US-Außenminister Mike Pompeo angeheuert, um für sein gewagtes Übernahmeangebot von US Steel zu lobbyieren. Das ist ein neuer Höhepunkt in den internationalen Bemühungen, wirtschaftliche Grenzen zu überwinden und gleichzeitig die politischen Risiken zu navigieren, die solch bedeutende Akquisitionen mit sich bringen.
Pompeo an vorderster Front der Lobbyarbeit
Mike Pompeo, bekannt für seine diplomatische Schärfe während seiner Zeit als Außenminister unter Präsident Donald Trump, hat die Bühne der Politik erneut betreten.
Dieses Mal wirbt er jedoch nicht um Wählerstimmen, sondern um Unterstützung für einen der größten und kontroversesten Wirtschaftsdeals dieses Jahres. Bei einer Rede auf der Republican National Convention machte Pompeo seine neue Rolle deutlich: Er soll als Brücke zwischen der Industrie und der Politik fungieren und so das Übernahmeangebot von Nippon Steel vorantreiben.
Ein Deal, der die Gemüter spaltet
Das Angebot von Nippon Steel, US Steel für 14,9 Milliarden Dollar zu kaufen, hat sowohl in den USA als auch international für Aufruhr gesorgt. Kritiker, darunter prominente Figuren wie Donald Trump und Präsident Joe Biden, argumentieren, dass ein Verkauf an ein ausländisches Unternehmen gegen die Interessen der nationalen Sicherheit und der amerikanischen Arbeiterschaft verstößt.
Trump und Biden, die sich beide in einem harten Wahlkampf befinden, nutzen die Gelegenheit, ihre Unterstützung für die amerikanische Industrie und ihre Skepsis gegenüber ausländischen Übernahmen zu betonen.
Wirtschaftliche und geopolitische Implikationen
Die Übernahme wirft wichtige Fragen über die Zukunft der globalen Stahlindustrie und die geopolitischen Beziehungen zwischen den USA und Japan auf.
Stephen Moore, ebenfalls ein ehemaliger Berater Trumps, unterstützt den Deal und sieht ihn als Beispiel für „Friendshoring“, das wirtschaftliche Gewinne für die USA verspricht, während es gleichzeitig eine strategische Allianz gegen den wirtschaftlichen und militärischen Aufstieg Chinas stärkt.
Die Rolle der Gewerkschaften und die politische Landschaft
Trotz internationaler Zustimmung steht das Übernahmeangebot in den USA noch vor einer nationalen Sicherheitsprüfung und erheblichem Widerstand seitens mächtiger Gewerkschaften.
Die Gewerkschaften befürchten Jobverluste und eine Schwächung ihrer Verhandlungsmacht, obwohl Nippon Steel zugesichert hat, dass die Übernahme keine negativen Auswirkungen auf die Beschäftigung haben wird. Pompeo und Nippon Steel hoffen, dass nach den Präsidentschaftswahlen „ruhigere Diskussionen“ zu einer Einigung führen könnten.