Die Märkte erlebten jüngst einen Aufschwung, der wohl vom Optimismus vieler Anleger über Donald Trumps mögliche erneute Präsidentschaft getragen wird. Investoren erwarten von ihm deregulierte Märkte und Steuervergünstigungen für US-Produzenten. Doch Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, warnt, dass die Trump-Euphorie an der Wall Street abflauen könnte, da die Aufmerksamkeit bald auf die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank und der Federal Reserve in der kommenden Woche gelenkt wird. Zudem wird erwartet, dass die Bank of Japan am Freitag ihre Zinsen ein weiteres Mal anhebt.
Vorbörslich zeichnete der Broker IG den Dow Jones Industrial mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 44.175 Punkte. Der Nasdaq 100 hingegen dümpelte 0,49 Prozent unter dem Vortagesschluss bei 21.745 Punkten. Einzelne Aktien verzeichneten drastische Bewegungen: So musste der Spieleentwickler Electronic Arts wegen einer Prognoseanpassung einen Kursrückgang von fast 17 Prozent hinnehmen. Auch American Airlines verzeichnete vor dem Börsenstart einen deutlichen Verlust von 10 Prozent, nachdem sie ihre Quartalszahlen offenlegte.
Demgegenüber gewann GE Aerospace infolge eines unerwartet positiven Jahresabschlusses im vorbörslichen Handel 7,2 Prozent hinzu. Auch im neuen Jahr soll es für den Triebwerksbauer weiter aufwärtsgehen. Unerwarteterweise zeigte der Halbleitermarkt Schwäche. SK Hynix konnte mit seinem Ausblick auf schwierigere Bedingungen trotz eines Rekordergebnisses nicht überzeugen. Dies traf auf einen bereits hitzigen Markt, angetrieben unter anderem durch Trump-Initiativen im Bereich der Künstlichen Intelligenz.
Im vorbörslichen Handel wurden weitere Rückgänge bei technologischen Schwergewichten sichtbar: Nvidia, Applied Materials und Lam Research büßten jeweils 2 Prozent ein, während Micron um 3 Prozent und Arm sogar um 4,5 Prozent nachgaben.