US-Präsident Donald Trump hat Travis Hill, den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC), zum kommissarischen Leiter der Behörde ernannt. Hill gilt als Favorit für die dauerhafte Besetzung des Postens. Seit über einem Jahrzehnt ist er eine feste Größe in der Finanzpolitik und Regulierung in Washington und bekleidet seit 2023 das Amt des stellvertretenden FDIC-Vorsitzenden. Vor seiner Zeit bei der FDIC war er als leitender Berater der ehemaligen FDIC-Vorsitzenden Jelena McWilliams tätig.
Hill, der für eine Stellungnahme nicht zu erreichen war, übernimmt die Leitung der Behörde von Martin Gruenberg. Vor seiner Tätigkeit bei der FDIC diente er als Rechtsberater im Senatsausschuss für Banken und spielte eine Schlüsselrolle bei der Förderung von Gesetzgebungen, die Erleichterungen bei den Nachkrisen-Vorschriften für regionale Banken einführten. Diese Regelungen zielten darauf ab, ein neues, differenziertes Regulierungsregime zu etablieren.
Innerhalb der FDIC hat Hill sich gegen Bestrebungen demokratischer Regulierer gestellt, die strengere Kapitalvorgaben für größere Banken durchsetzen wollen, bekannt als das „Basel-III-Endspiel“. Er kritisierte auch den Versuch, einen Rahmen zu schaffen, in dem große Vermögensverwalter nachweisen müssen, dass sie keine unzulässigen Einflüsse auf Banken ausüben.
Die FDIC steht unter Hills Leitung vor einem umfassenden Reformprozess, der nach Enthüllungen über weit verbreitete sexuelle Belästigung und Misshandlung von Mitarbeitern notwendig wurde. Hill hat eine vollständige Überprüfung der Kultur und Richtlinien der FDIC gefordert, einschließlich der Identifikation und Rechenschaftspflicht von Mitarbeitern, die sich Fehlverhalten zuschulden kommen ließen.