Donald Trump hat Scott Bessent, einen Hedgefonds-Manager, für das Amt des Finanzministers nominiert. Mit einem vollen Programm von Steuerkürzungen über Zollerhöhungen bis hin zum stetig steigenden Schuldenberg wird Bessent unmittelbar gefordert sein. Es steht einiges auf dem Spiel in der Umsetzung von Trumps Vision für die US-Wirtschaft.
Ein Schwerpunkt für Bessent wird es sein, die Balance zwischen Schutzmaßnahmen und dem Vermeiden eines globalen Handelskriegs zu finden. Trumps Ankündigung pauschaler Zölle von mindestens zehn Prozent auf alle Importe, insbesondere aus China, könnte zu einer Gratwanderung werden. Der Schlüssel liegt darin, Handelsbeziehungen aufrechtzuerhalten, ohne die US-Wirtschaft übermäßig zu schädigen oder Inflation zu fördern, so Gregory Daco, Chefvolkswirt bei EY.
Das Schuldenlimit der USA stellt eine weitere Herausforderung dar. Mit dem Auslaufen der aktuellen Aussetzung im Januar wird die neue Administration wachsam bleiben müssen, um einen Zahlungsausfall zu verhindern. Die Verhandlungen rund um die Anhebung des Schuldenlimits versprechen aufgrund der parteipolitischen Konflikte nervenzehrend zu werden. Ein Kompromiss könnte nötig sein, um die Zustimmung des Kongresses zu sichern, erklärt David Wessel, Experte am Brookings-Institut.
Bessent steht zudem vor der Aufgabe, Trumps Budget für das Jahr 2025 mit den geplanten Steuersenkungen vorzubereiten. Angesichts der wirtschaftlichen Unzufriedenheit, die die Wähler an die Urnen trieb, wird die Verlängerung der Steuererleichterungen für viele Priorität haben. Die Frage bleibt, inwieweit Bessent sich als Fürsprecher und Verteidiger von Trumps Politik positioniert oder als mäßigender Einfluss innerhalb der Administration agiert.