Donald Trump hat verkündet, dass er Scott Bessent als 79. US-Finanzminister nominieren wird, um die energische Wirtschaftspolitik des designierten Präsidenten zu leiten. Die Finanzmärkte zeigen sich bereits gespannt, ob diese Strategie kurzfristig wirtschaftliches Wachstum fördern wird und möglicherweise die Inflation neu entfacht.
Die Verschuldung der USA hat mittlerweile über 35 Billionen US-Dollar erreicht, wobei rund 28 Billionen US-Dollar in Form von Staatsanleihen auf dem globalen Anleihemarkt gehandelt werden. Die wachsende Staatsverschuldung könnte Bessent vor die Herausforderung stellen, die Gläubiger weiterhin davon zu überzeugen, die Schulden des Landes zu günstigen Zinssätzen zu finanzieren.
Bessent plant, das Defizit auf 3% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu senken. Im vergangenen Fiskaljahr betrug es 7,8% des realen BIP und hat seit 2015 nicht mehr die 3%-Marke unterschritten. Die Erwartungen für das kommende Jahr gehen von einer Verringerung auf 6,1% aus, bevor es nach 2030 möglicherweise wieder ansteigt.
Ein weiterer Punkt auf Bessents Agenda betrifft die Zinslast der Staatsschulden, die im Fiskaljahr 2024 erstmals die Marke von 1 Billion US-Dollar überschritten hat. Auch wenn die Zinsen zuletzt gesenkt wurden, zeigen die Anleihemärkte bereits steigende Renditen, welche die zukünftigen Kreditkosten erhöhen könnten.
Der Dollarkurs hat seit Ende September um über 7% zugelegt, was zwar importierte Waren verbilligt, jedoch Exporte erschwert. Dies könnte Bemühungen, das Handelsdefizit zu verringern, komplizieren.
Bessent wird auch eng mit der Federal Reserve zusammenarbeiten, um die geldpolitischen Richtlinien zu beeinflussen. Zwar senkt die Fed derzeit die Zinsen, doch die Inflation kehrt langsamer auf das 2%-Ziel zurück als erhofft, was den Spielraum für Zinssenkungen einschränken könnte. Bessent könnte auch Einfluss auf die Nominierung des nächsten Fed-Vorsitzenden haben, sobald Jerome Powells Amtszeit 2026 endet.