Es war ein Auftritt, der selbst für Donald Trump, den polarisierenden Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, eine neue Eskalationsstufe erreichte. Inmitten einer Wahlkampfveranstaltung im umkämpften Arizona ließ Trump mit einer kriegerischen Bemerkung aufhorchen: Er fantasierte darüber, seine parteiinterne Kritikerin Liz Cheney in einer brenzligen Schießsituation zu erleben. Die provokante Rhetorik schlägt hohe Wellen, insbesondere angesichts der kommenden Präsidentenwahl. Liz Cheney, Tochter des ehemaligen Vizepräsidenten Dick Cheney und prominente Unterstützerin der demokratischen Herausforderin Kamala Harris, wird von Trump als "radikale Kriegstreiberin" tituliert. Trump stellt die düstere Vision vor, Cheney inmitten von neun auf sie gerichteten Gewehrläufen zu sehen und fragt rhetorisch, wie sie sich fühlen würde, wenn die Waffen auf ihr Gesicht zielen. Er wirft ihr und Gleichgesinnten vor, Konflikte leichtfertig in ihren Washingtoner Büros zu verursachen und Soldaten in gefährliche Einsätze zu schicken. Kamala Harris' Wahlkampfteam nutzte die Gelegenheit prompt und verbreitete auf der Online-Plattform X die bedrohlichsten Ausschnitte von Trumps Aussagen. Trumps Team reagierte jedoch mit der Behauptung, diese seien aus dem Kontext gerissen worden, um den politischen Gegner zu diskreditieren. Der Vorfall ereignete sich während eines Gesprächs mit dem konservativen TV-Moderator Tucker Carlson, wobei Trump auch seine vertraute Rhetorik gegen den "inneren Feind" und die "Feinde des Volkes" wiederholte. Diese Bemerkungen kommen zu einer Zeit, in der Trump bereits im Sommer nur knapp einem Attentat entkomme und einige Republikaner die demokratische Rhetorik für die erhitzte politische Atmosphäre verantwortlich machen. Dennoch scheut sich Trump nicht, mit harschen Worten gegen Harris und die Demokraten auszuteilen und bezeichnet sie als Bedrohung für die Demokratie.