Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus sorgt an den Weltmärkten für gemischte Gefühle. Während einige Investoren erleichtert aufatmen, bereitet die globale Finanzwelt dennoch ihre Strategien für eine unvorhersehbare, von Trump selbst getriebene Politik vor. Russel Matthews von RBC BlueBay Asset Management spricht gar von einem „chaotischen, unberechenbaren Ansatz“.
Unmittelbare Reaktionen zeigen sich in der Währungswelt. Die Ankündigung möglicher Zölle für Kanada und Mexiko hat die jeweiligen Währungen unter Druck gesetzt. Fidelity International warnt: Investment in den mexikanischen Peso sei derzeit zu risikoreich. Goldman Sachs hingegen schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass China mit 20% Zöllen belegt wird, auf 70%, wobei die vorsichtige Prognose für Kanada und Mexiko geringer ausfällt.
Europa erlebte zwischenzeitlich ein Aufatmen: Der Euro und das britische Pfund legten durch die Verzögerung von Zöllen kurzfristig zu, doch der Optimismus verpuffte schnell wieder. Ein stärkerer Euro könnte jedoch ins Spiel kommen, sollte Trump Europa weiter außen vorlassen, erklärt Francesco Pesole von ING. Dennoch bleiben europäische Aktien nicht unberührt. Namenhafte Autokonzerne wie Stellantis, Volkswagen und BMW stehen unter Druck.
Im Energiebereich plant Trump eine verstärkte Förderung und Export amerikanischer Ölreserven. Der Markt reagiert skeptisch: Die US-Rohölpreise haben um 4% nachgegeben. Innerhalb dieser Dynamik könnten hohe Zölle auf kanadische Importe für US-Raffinerien kostspielig werden.
Ein unerwarteter Rückschlag traf die Kryptowährungen. Nach einem Höhenflug infolge von Trumps Wahl sind deren Kurse eingebrochen, da keine signifikanten Änderungen zugunsten der Kryptoregulierung angekündigt wurden. Dennoch sehen einige Trumps Personalentscheidungen wie die Besetzung der SEC durch kryptofreundliche Figures als positives Signal.