Die Wahl von Donald Trump hat nicht nur die Politik verändert, sondern auch die Finanzmärkte ordentlich durchgeschüttelt – insbesondere den Kryptosektor. Während sich Bitcoin & Co. auf Rekordjagd befinden, erlebte die Coinbase-Aktie einen bemerkenswerten Aufschwung.
Doch nicht nur Aktionäre profitieren: Auch die Anleihen der Kryptobörse haben seit Trumps Wahlsieg erheblich zugelegt. Nun reagiert Coinbase mit der Aufstockung einer Wandelanleihe – ein strategischer Schachzug, der Anlegern Chancen, aber auch Risiken bietet.
Trump als Krypto-Beschleuniger
Noch im Wahlkampf positionierte sich Donald Trump als "Pro-Bitcoin-Präsident". Er versprach, den Kryptomarkt weitgehend unreguliert zu lassen, günstige Energiepreise für das Bitcoin-Mining zu gewährleisten und den USA eine Führungsrolle in der Branche zu verschaffen.
Ein Signal, das auf offene Ohren traf: Investoren reagierten euphorisch, Bitcoin schoss über die Marke von 70.000 US-Dollar und zahlreiche Krypto-Aktien zogen an.
Auch Coinbase profitierte kräftig. Seit der Wahl am 5. November hat sich der Aktienkurs um rund 12 Prozent erhöht (Stand: 27. Februar 2025). Doch der Boom beschränkt sich nicht nur auf Aktien – auch am Anleihemarkt sorgt der "Trump-Trade" für Bewegung.
Coinbase-Anleihen im Höhenflug
Besonders bemerkenswert ist der Kurssprung einer Wandelanleihe von Coinbase mit einer Laufzeit bis 2030. Diese wurde ursprünglich mit einem Kupon von nur 0,25 Prozent ausgegeben – angesichts der allgemeinen Marktzinsen eine ungewöhnlich niedrige Verzinsung. Doch der Wahlsieg von Trump hat den Wert der Anleihe in die Höhe katapultiert.
Anfang 2025 erlebte die Anleihe einen Rücksetzer, doch seit einigen Wochen erholt sich der Kurs wieder. Laut BondCliQ-Daten gab es zuletzt sogar verstärkte Nettokäufe bei mehreren Coinbase-Anleihen. Dies zeigt, dass Investoren weiterhin optimistisch sind – oder zumindest darauf spekulieren, dass der Krypto-Hype anhält.
Coinbase reagiert: Neue Wandelanleihe kommt
Nun hat Coinbase die Chance genutzt, die eigene Kapitalbasis weiter zu stärken. Das Unternehmen stockt die bestehende Wandelanleihe auf – eine Maßnahme, die durchaus strategischen Weitblick beweist.
Warum? Zum einen nutzt Coinbase die gestiegene Nachfrage, um sich frisches Kapital zu niedrigen Kosten zu sichern. Zum anderen geben Wandelanleihen dem Unternehmen eine gewisse Flexibilität: Sie können in Aktien umgewandelt werden, was langfristig für eine zusätzliche Kapitalaufnahme sorgt.
Doch Anleger sollten genau hinsehen. Denn während eine steigende Aktienbewertung positiv für die Wandlung ist, kann eine abrupte Korrektur am Kryptomarkt den Wert der Anleihen ebenso schnell wieder sinken lassen.
Risiken: Kein Selbstläufer für Investoren
Die Euphorie rund um Krypto und Coinbase hat eine entscheidende Schwachstelle: Die Volatilität des Marktes. Zwar setzt Trump auf eine Krypto-freundliche Politik, doch regulatorische Unsicherheiten bleiben bestehen.
Zudem könnte sich der aktuelle Boom als kurzfristige Spekulationsblase entpuppen. Schon in der Vergangenheit haben überzogene Erwartungen an Krypto-Assets für dramatische Kursstürze gesorgt – 2022 verlor Bitcoin innerhalb weniger Monate mehr als 60 Prozent seines Wertes.
Coinbase ist zudem nicht frei von Herausforderungen: Das Unternehmen steht unter Beobachtung der US-Börsenaufsicht SEC, und eine schwächere Handelsaktivität könnte langfristig die Einnahmen belasten.
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