Donald Trump hat mit der Rückeroberung des Panamakanals gedroht, sollten die aus seiner Sicht überhöhten Transitgebühren für US-Schiffe nicht reduziert werden. In sozialen Medien kritisierte der Präsident in spe, dass die 82 Kilometer lange Wasserstraße für die wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Interessen der USA von essenzieller Bedeutung sei, jedoch "auf sehr ungerechte und unkluge Weise" betrieben werde.
Der Panamakanal, der von den USA vor über einem Jahrhundert gebaut wurde, verbindet den Atlantik mit dem Pazifik und gilt als eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt. Trump betonte, dass das Abkommen von 1977, das die Übergabe des Kanals von den USA an Panama regelte, als Zeichen der Kooperation unterzeichnet worden sei. Für ihn seien die derzeit von Panama verlangten Gebühren "lächerlich", insbesondere angesichts der "außerordentlichen Großzügigkeit", die die USA Panama zuteilwerden ließen.
Trump machte unmissverständlich klar, dass für die USA die sichere, effiziente und zuverlässige Nutzung des Kanals von vitalem Interesse sei. Das Abkommen sei niemals zum Vorteil anderer geschlossen worden, sondern nur als Kooperationsgeste. Sollte Panama sich nicht an die moralischen und rechtlichen Grundsätze dieser Vereinbarung halten, werde er die vollständige Rückgabe des Kanals an die USA verlangen, sagte Trump.
Er fügte hinzu, dass der Kanal "ausschließlich von Panama verwaltet werden" solle, nicht von China oder anderen Mächten, womit er möglicherweise auf Pekings Einfluss abzielte. Der Kanal wird jährlich von rund 14.000 Schiffen passiert, wobei die USA etwa drei Viertel des Verkehrs ausmachen. In jüngster Zeit haben jedoch lang anhaltende Dürren die Durchlassfähigkeit eingeschränkt, was zu erhöhten Gebühren geführt hat.
Der Kanalbau wurde ursprünglich von Frankreich in den 1880er Jahren begonnen, jedoch wegen technischer Schwierigkeiten und tropischer Krankheiten abgebrochen. 1904 übernahmen US-Beamte das Projekt, das zehn Jahre später unter hohen Kosten und Verlusten fertiggestellt wurde. Der Kanal revolutionierte schnell den globalen Schiffstransport und ermöglichte es den USA, ihre Marine effizienter zwischen Atlantik und Pazifik zu bewegen. Jimmy Carter, der ehemalige Präsident, unterzeichnete 1977 das Abkommen zur schrittweisen Übergabe des Kanals an Panama - ein Schritt, den Trump als "töricht" bezeichnete.
Auf welchen konkreten Anlass Trump reagierte, blieb unklar.