20. Januar, 2025

Wirtschaft

Trump-Comeback: Asiens Märkte reagieren mit Aufwind

Die Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus und neue Konjunkturdaten aus Japan treiben die asiatischen Börsen nach oben. Anleger setzen auf positive Impulse trotz wirtschaftspolitischer Unsicherheiten.

Trump-Comeback: Asiens Märkte reagieren mit Aufwind
Der Nikkei-Index startet mit einem Plus von 1,1 Prozent in die Woche, angetrieben von positiven Konjunkturdaten und einem schwachen Yen.

Ein starker Start für Asiens Märkte

Die asiatischen Börsen starteten in die neue Handelswoche mit deutlichen Zugewinnen, getrieben von der Aussicht auf Donald Trumps zweite Amtszeit als US-Präsident und positiven Konjunkturdaten aus Japan.

Der Nikkei-Index in Tokio stieg um 1,1 Prozent auf beeindruckende 38.872 Punkte, unterstützt von einem schwächeren Yen, der die Exportaussichten japanischer Unternehmen verbessert. Auch der Shanghai Composite legte 0,5 Prozent zu, während der Shenzhen-Index um 0,9 Prozent kletterte.

Besonders Autowerte in Japan profitierten: Toyota gewann 3,3 Prozent, während Subaru um 3,8 Prozent zulegte. Daiichi Sankyo verzeichnete mit einem Plus von über neun Prozent den größten Gewinn im Nikkei, nachdem eine gemeinsam mit AstraZeneca entwickelte Brustkrebstherapie von der US-Gesundheitsbehörde FDA zugelassen wurde.

Japan: Zwischen Erholung und geldpolitischer Wende

Neue Regierungsdaten aus Japan sorgten zusätzlich für Optimismus. Die Auftragseingänge im Maschinenbau – ein wichtiger Frühindikator für Investitionen – stiegen im November überraschend stark um 3,4 Prozent im Monatsvergleich und um 10,3 Prozent im Jahresvergleich. Analysten hatten lediglich ein Plus von 5,6 Prozent erwartet.

Überraschend starke Auftragseingänge im japanischen Maschinenbau signalisieren eine mögliche Erholung der Investitionstätigkeit.

„Die hohe Investitionsnachfrage ist eine direkte Reaktion auf den Arbeitskräftemangel und den Druck zur Digitalisierung,“ erklärt Masato Koike, Chefökonom des Sompo Institute Plus.

Diese positive Entwicklung gibt der Bank of Japan (BOJ) möglicherweise Spielraum, ihre ultra-lockere Geldpolitik schrittweise zu normalisieren – ein Szenario, das von vielen Marktbeobachtern mit Spannung verfolgt wird.

Trumps Politik: Unsicherheiten und Chancen

Während die asiatischen Märkte optimistisch starten, bleibt die Unsicherheit über Donald Trumps wirtschaftspolitische Agenda bestehen. Der designierte Präsident hat angekündigt, direkt nach seiner Amtseinführung etwa 100 Dekrete zu unterzeichnen, darunter auch Maßnahmen, die den internationalen Handel betreffen könnten.

Analysten sehen in Trumps angekündigten Zollerhöhungen auf Importgüter potenzielle Risiken für asiatische Exporteure. Gleichzeitig könnte eine starke US-Wirtschaft unter Trump den Dollar stützen und damit asiatischen Exportmärkten zugutekommen.

„Das Marktumfeld hängt stark davon ab, welche Signale Trump setzen wird,“ sagt Kazuo Kamitani von Nomura Securities. „Wir erwarten eine Flut von Informationen, die den Handel in den kommenden Tagen prägen werden.“

Devisenmärkte reagieren zurückhaltend

Am Montag, einem Feiertag in den USA, richtete sich der Fokus vieler Anleger auf die asiatischen Devisenmärkte. Der Dollar verlor 0,3 Prozent gegenüber dem Yen, was auf die Erwartung einer aggressiveren Handelspolitik der USA unter Trump zurückgeführt wurde. Auch gegenüber dem chinesischen Yuan und dem Schweizer Franken gab der Dollar leicht nach.

Peter Dragicevich, Währungsstratege bei Corpay, sieht dennoch Potenzial für eine Stabilisierung: „Ein starker Start von Trump in seine neue Amtszeit könnte die Nerven beruhigen und den Dollar stützen.“

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