Donald Trump hat in einem überraschenden Schritt als US-Präsident der beliebten Video-App Tiktok eine Fristverlängerung gewährt. Ursprünglich sah ein US-Gesetz vor, dass der chinesische Tiktok-Eigentümer Bytedance bis Sonntag seine Beteiligung an der App loswerden muss, damit die Nutzung in den USA fortbestehen kann. Trump zeigte sich optimistisch, dass diese zusätzliche Zeit genutzt werden könnte, um eine geschäftliche Einigung zu erzielen.
Mit seinem Dekret stellte Trump an das Justizministerium die Anweisung, die Bestimmungen für 75 Tage auszusetzen. In der Zwischenzeit soll die Möglichkeit geprüft werden, dass die USA einen wirtschaftlichen Vorteil aus der App ziehen könnten. Eine Beteiligung von 50 Prozent an Tiktok wurde dabei als fairer Preis für den Zugang zum US-Markt in Aussicht gestellt. Die Alternative sei, so Trump, entweder den Verkauf der App zu forcieren oder deren Betrieb in den USA komplett einzustellen.
In Bezug auf Sicherheitsbedenken winkte Trump ab und äußerte, dass es wichtigere Dinge gebe, als die potenzielle Weitergabe von Daten junger Nutzer an chinesische Stellen. Das zugrunde liegende Gesetz entstand aus der Furcht, die chinesische Regierung könne über Tiktok Daten von US-Bürgern abgreifen und die öffentliche Meinung manipulieren. Tiktok weist diesen Vorwurf entschieden zurück.