Ein gegen ausländische Feinde gerichtetes Gesetz aus dem Jahr 1798 wird von US-Präsident Donald Trump zur Anwendung gebracht, um angebliche Mitglieder des venezolanischen Verbrecherkartells Tren de Aragua abzuschieben. Am Wochenende verkündete Trump die Abschiebung und stützte sich dabei auf den "Alien Enemies Act", der es ihm erlaubt, reguläre Gerichtsprozesse zu umgehen. Rechtliche Herausforderungen ließen nicht lange auf sich warten, und ein Bundesrichter in Washington sorgte mit einem vorläufigen Stopp für eine dramatische Wende.
Der "Alien Enemies Act" erlaubt die Inhaftierung und Abschiebung von Ausländern aus feindlichen Nationen, jedoch nur, wenn ein Kriegszustand besteht oder die USA sich von einer feindlichen Invasion bedroht sehen. Trump begründete seine Maßnahme damit, dass Tren de Aragua feindliche Aktionen auf amerikanischem Boden ausführe und dabei angeblich Weisungen aus Venezuela erhalte. Der Richter in Washington zeigte sich skeptisch, ob das Gesetz überhaupt als Grundlage für die Abschiebungen herhalten kann, und ordnete die Rückholaktion der bereits abgeschobenen Flugzeuge an.
Trotz dieser rechtlichen Herausforderungen bestätigte das Weiße Haus die Abschiebung von nahezu 300 mutmaßlichen Mitgliedern von Tren de Aragua, die als "Terroristen" betitelt wurden. Die US-Regierung zeigte sich zuversichtlich, die öffentliche Sicherheit durch die Verbringung dieser Personen nach El Salvador verbessert zu haben. Außenminister Marco Rubio teilte ein Video, das die Ankunft der Abgeschobenen in El Salvador zeigt, begleitet von strengen Sicherheitsvorkehrungen.
Die New York Times berichtete, dass die Flugzeuge möglicherweise bereits in El Salvador angekommen waren, bevor der Richter seine Entscheidung fällte. In sozialen Medien kommentierte El Salvadors Präsident Nayib Bukele die Verzögerung des Urteils mit einem spöttischen: "Ups. Zu spät." Bürgerrechtsorganisationen wie die ACLU hatten Trumps Maßnahmen kritisiert und klargemacht, dass die Bandenaktivitäten keine Bedrohung durch Invasion darstellten.