Der US-Dollar erlebte am Dienstag einen markanten Aufschwung, nachdem der designierte US-Präsident Donald Trump angekündigt hatte, auf sämtliche Importe aus Kanada und Mexiko Zölle zu erheben und zusätzliche Maßnahmen gegen China zu ergreifen. Diese Nachrichten lösten in Asien einen Rückgang der Aktienmärkte aus, die zuvor noch von der Nominierung des Fondsmanagers Scott Bessent als Finanzminister beflügelt worden waren. Anleger sehen in Bessent eine Stimme für die Wall Street in Washington. In der vorherigen Sitzung führte seine Ernennung zu einem deutlichen Rückgang der US-Anleiherenditen und einem Absturz des Dollars, da Investoren Staatsanleihen kauften.
Marktanalyst Matt Simpson von City Index bemerkte treffend: "Es scheint fast, als wolle Trump die Märkte an seine Macht erinnern, nachdem er Scott Bessent als Finanzminister nominiert hat – einen Mann, den die Märkte als Dämpfer für Trumps Potenz erwarteten." Besonders hart könnte es Mexiko treffen, da der kanadische Dollar gegenüber dem mexikanischen Peso anstieg.
Am Dienstag um 05:49 GMT legte der Dollar um 1,5% auf 20,5810 mexikanische Pesos zu und kletterte um 0,9% auf 1,4115 kanadische Dollar. Im Offshore-Handel gewann der Dollar 0,25% auf 7,2644 Yuan, nachdem er zuvor den höchsten Stand seit Ende Juli erreicht hatte.
Das australische Risiko-sensitive Dollar geriet ebenfalls unter Druck und verlor 0,25% auf 0,6488 US-Dollar. Der Rückgang erklärt sich durch die Abhängigkeit Australiens von China als Haupthandelspartner. Die Börsen in Japan reagierten ebenfalls negativ: Der Nikkei fiel um 1,4%, da Anleger die Auswirkungen der angekündigten Zölle speziell auf große Exportgüter wie Autos abwogen. Toyota und Nissan erlebten Kursverluste von über 2% bzw. fast 4%.
Australiens Aktienindex weichte um 0,69% ab, nachdem er am Vortag auf einen Rekordwert gestiegen war. Taiwans Aktienindex verlor 0,9%. Der Hang Seng in Hongkong blieb dagegen unverändert stabil, während die Festland-Blue-Chips um 0,2% nachgaben.
Trump wiederholte auf Truth Social sein Vorhaben, am ersten Tag im Amt einen Zoll von 25% auf alle Produkte aus Mexiko und Kanada zu erheben sowie einen zusätzlichen Zoll von 10% auf Waren aus China, mit der Begründung, gegen illegale Einwanderung und den Handel mit illegalen Drogen vorgehen zu wollen. Zuvor hatte Trump bereits angedroht, Zölle auf chinesische Importe weit über 60% zu verhängen.