27. Oktober, 2024

Politik

Trump auf der Zielgeraden: Ein Kandidat als Entertainer

Trump auf der Zielgeraden: Ein Kandidat als Entertainer

Mit dem Abzug der US-Wahlen nähert sich Donald Trump in seiner dritten Präsidentschaftskampagne einem Showdown, den er stilistisch fast als Abschiedstournee inszeniert. Bei einer Kundgebung in North Carolina sprach Trump unter anderem von Wasserstoffautos, die explodieren könnten, und von den Herausforderungen, Graffiti von Kalkstein zu entfernen. Die Veranstaltung war eigentlich auf das Thema Wirtschaft fokussiert, entwickelte sich jedoch schnell zu einem Potpourri aus Anekdoten und teils befremdlichen Kommentaren.

Trump, der sich in dieser Kampagne zunehmend wie ein Entertainer verhält, verzichtete auf ausformulierte Abschlussargumente, die in der Endphase der Wahlkämpfe üblich sind. Stattdessen bot er seinen Anhängern ein wirres, fast improvisiertes Durcheinander. Diese Art von Auftritt birgt das Risiko, unentschlossene Wähler zu verlieren, was in einem derart knappen Rennen entscheidend sein könnte.

Kamala Harris, seine demokratische Rivale, nutzt diese Taktik offensiv aus, indem sie Trump als "instabil" und "ungescriptet" bezeichnet und seine unzusammenhängenden Aussagen als Beweis für seine Unfähigkeit, das Land zu regieren, anführt. Trump selbst verteidigt seinen Stil mit etwas, das er "The Weave" nennt – eine Technik, bei der er angeblich immer wieder auf seinen ursprünglichen Punkt zurückkommt.

Die Wahlveranstaltungen von Trump ähneln inzwischen einer Roadshow, bei der er sich in Nostalgie sowie absurden Erzählungen verfängt. Seine Reden reichen von kritischen Aussagen über ehemalige Präsidenten bis hin zu fragwürdigen Behauptungen über Umwelttechnologien und Weltraumforschung. Zur Freude seines Publikums ließ er sich sogar auf eine Diskussion über das vermeintliche Leben auf dem Mars ein und geizte nicht mit skurrilen Bemerkungen über Wale und Windräder.

Diese unstrukturierte und chaotische Wahlkampfführung wird von Trumps Beratern jedoch als Methode zur Erreichung seiner Basis gelobt. Doch Experten meinen, dass er mit einer solchen Strategie kaum neue Wähler gewinnen kann und stattdessen eher seine bestehende Anhängerschaft pflegt.

Trumps aktueller Kampagnestil zeigt sich am deutlichsten in seinen stundenlangen Kundgebungen vor Tausenden von Anhängern, wo er Themen von Grenzsicherheit bis hin zu persönlichen Anekdoten breiten Raum gibt. Ob er jedoch mit dieser Show-Persönlichkeit die notwendige politische Ernsthaftigkeit verkörpert, bleibt fraglich.