In einem überraschenden politischen Comeback hat Donald J. Trump seine zweite Präsidentschaft gewonnen und damit abermals die amerikanische Establishment-Landschaft ins Wanken gebracht. Diese Rückkehr könnte weitreichende Konsequenzen auf die Märkte haben, insbesondere was seine Ansichten zu Handel, Besteuerung und die allgemeine Wirtschaftspolitik betrifft. Sein erstes Amtszeitverhältnis zur Handelspolitik, etwa der Handelskrieg mit China, hat für bedeutende Veränderungen im Einzelhandelssektor gesorgt. Die konsequente Nutzung von Zöllen zum Schutz der heimischen Produktion führte zu steigenden Kosten für Einzelhändler, die auf Importe angewiesen sind, insbesondere aus China. Mit Trumps zweiter Amtszeit und der Aussicht auf noch höhere Zölle – bis zu 60% auf chinesische Waren und 10% auf alle anderen Importe – stehen Einzelhändler vor der Herausforderung, ihre Lieferketten und Preisstrategien grundlegend zu überdenken. Viele Unternehmen reagieren sofort mit einer verstärkten Lageraufstockung aus China vor den neuen Zöllen, was zu einem sprunghaften Anstieg der Bestellungen führen könnte. Doch dieser Boom könnte sich als kurzlebig erweisen, während Unternehmen sich auf langfristige Veränderungen einstellen müssen. Als Folge könnten Einzelhändler gezwungen sein, die gestiegenen Kosten an die Verbraucher weiterzureichen, was möglicherweise die Nachfrage dämpfen könnte. Gleichzeitig werden Unternehmen, die ihre Lieferketten diversifizieren wollen, diesen Prozess vermutlich beschleunigen und nach alternativen Produktionsstandorten suchen. Einzelhändler, die frühzeitig Lagerbestände vor den Zöllen aufstocken, könnten einen Vorteil haben. Jene, die zögern, könnten mit höheren Kosten und einem weniger vorhersehbaren Markt konfrontiert werden. Neben den Zöllen könnte Trumps Fiskalpolitik subtilere Auswirkungen auf den Einzelhandel haben. Ein zentrales Element seines Programms sind Steuersenkungen – insbesondere die Fortführung der bisherigen und gegebenenfalls weitergehende Reduktionen. Befürworter erhoffen sich eine Förderung des Konsumausgaben, doch die langfristigen ökonomischen Effekte sind noch unklar. Einzelhändler, die auf Veränderungen im Konsumverhalten achten, könnten von einer kurzfristigen Steigerung des verfügbaren Einkommens profitieren. Jedoch bedroht das wachsende Defizit, das zum Teil durch diese Steuersenkungen befeuert wird, die Gefahr einer Inflation und Schwächung des Dollars. Letztlich könnten Einzelhändler zwischen steigenden Kosten – insbesondere durch Zölle – und vorsichtigen Verbrauchern, die auf Preiserhöhungen reagieren, gefangen sein. Die breiteren Auswirkungen auf die Inflation könnten dabei besonders für Einzelhändler mit niedrigem Gewinnmargen von Bedeutung sein.